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Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-WürttembergProjekt HÄPPI: Pioniere für die Republik

Das bundesweit erste Pilotprojekt soll zeigen, was es braucht, um das HÄPPI-Konzept in den Praxen zu etablieren. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband hält es für kleinere wie größere Praxen geeignet. Jetzt wurde vorgestellt, wer bei der Pilotstudie mitmachen kann.

HÄPPI denkt die Versorgungsstrukturen unter hausärztlicher Verantwortung neu (Symbolbild).

Wie wirkt sich HÄPPI auf die Prozesse in einer hausärztlichen Praxis aus? Und welche Hürden müssen noch abgebaut werden? Das soll das bundesweit erste Pilotprojekt herausfinden, haben Hausärztinnen- und Hausärzteverband sowie AOK in Baden-Württemberg Mitte März bekannt gegeben.

HÄPPI steht für “Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell” und denkt die Versorgungsstrukturen unter hausärztlicher Verantwortung neu.

Von Juli an sollen zehn Praxen – von der Einzelpraxis bis zu größeren Praxen mit drei vollen Versorgungsaufträgen – HÄPPI umsetzen (s. Kasten unten).

“HÄPPI ist gerade auch ein Angebot für Einzelpraxen”, betonte Prof. Nicola-Buhlinger-Göpfarth, Co-Vorsitzende des Landesverbandes und Co-Bundesvorsitzende. Denn klare Strukturen der Zusammenarbeit mit akademisierten Fachkräften mache Einzelpraxen attraktiver für den ärztlichen Nachwuchs.

Sechs Monate Pilotphase

Der Verband unterstützt die Praxen in der sechsmonatigen Pilotphase mit Workshops. Ebenso werden die Praxen zwei digitale Instrumente etablieren: einen Messenger für die Patientenkommunikation sowie eine Tele-/Videosprechstunde. “Welches System eine Praxis dafür nutzt, entscheidet sie selbst”, erklärt Dr. Susanne Bublitz, Co-Vorsitzende des Landesverbandes.

Wie bei der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) wird die Universität Heidelberg die Pilotphase evaluieren. Die Machbarkeitsstudie soll zeigen, wie sich Versorgungsprozesse und qualitative Kriterien, etwa die Zufriedenheit von Versicherten und Praxisteam, verändern. Die Qualitätsindikatoren erarbeitet derzeit die Uni Heidelberg.

“Blaupause für andere Regionen”

Die Umstellungen im Praxisteam – von Neudenken der Praxisorganisation, Schulungen der MFA bis zur Einführung der digitalen Tools – werden anfangs einige Stunden brauchen, schätzt der Verband. Dieser Aufwand wird mit 10.000 Euro für die sechs Monate refinanziert, die Mittel dafür stammen aus dem Strukturfonds des AOK-Hausarztvertrages.

Werde am Ende der Pilotphase festgestellt, dass die Finanzierung für die neuen Prozesse nicht ausreiche, “müssen wir mit den Kassen ins Gespräch gehen”, sagte Buhlinger-Göpfarth. Neben der AOK zeigten bereits weitere Kassen Interesse an HÄPPI.

“Die Pilotierung in Baden-Württemberg ist ein wichtiger Schritt, um HÄPPI in der breiten Versorgung zu etablieren”, kommentiert Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Sie biete “eine Blaupause für andere Regionen, um HÄPPI möglichst schnell bundesweit in die Versorgung zu bringen”.

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