StudienergebnisseDOAK plus Diltiazem: Erhöhtes Risiko von schweren Blutungen

Der Kalziumantagonist Diltiazem wird zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.

Nehmen Menschen mit Vorhofflimmern zusätzlich zu den direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) Apixaban oder Rivaroxaban den Kalziumkanalblocker Diltiazem (ein starker CYP3A4-Inhibitor) ein, ist ihr Risiko für schwere Blutungen erhöht. Das gilt besonders, wenn die Diltiazem-Dosis bei über 120 mg/d liegt.

Das zeigt eine retrospektive Kohortenstudie, die auf Versicherungsdaten von über 200.000 Menschen aus den USA basiert. Alle waren über 65 Jahre alt und erhielten initial entweder Apixaban oder Rivaroxaban und dann zusätzlich Diltiazem oder den Betablocker Metoprolol.

Die Patientinnen und Patienten wurden über ein Jahr nachverfolgt, um unter Diltiazem bzw. Metoprolol ihr Risiko für schwere Blutungen zu vergleichen. Von den 204.155 Versicherten erhielten 53.275 Diltiazem, 150.880 Metoprolol. Primärer Endpunkt war die Kombination blutungsbedingter Hospitalisierung oder Tod mit Evidenz für kürzlich erfolgte Blutungen.

Ergebnis: Die mit Diltiazem behandelten Personen hatten im Vergleich zu Personen, die Metoprolol erhielten, ein um 21 Prozent erhöhtes Risiko für den primären Endpunkt (Hazard Ratio (HR): 1,21; 95%-Konfidenzintervall (KI): 1,13-1,29).

Auch das Risiko für blutungsbedingte Hospitalisierungen im Einzelnen war um 22 Prozent erhöht (HR: 1,22; 95%-KI 1,13-1,31), das Risiko für Tod mit Evidenz für kürzlich erfolgte Blutungen um 19 Prozent (HR: 1,19; 95%-KI: 1,05-1,34). Dabei spielte die Dosis offenbar eine Rolle: Lag sie initial über 120 mg pro Tag, war das Risiko für schwere Blutungsereignisse um 29 Prozent erhöht, bei nied-rigeren Dosen dagegen um 13 Prozent.

Fazit für die Praxis: Das Team schlägt vor, bei Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere Blutungen (z. B. bei höherem Alter, Blutungen in der Vorgeschichte, zusätzlicher Medikation, die das Risiko für Blutungen erhöht) Maßnahmen zu ergreifen, um den klinischen Effekt der Interaktion zu reduzieren. So könnten für diese Patienten Betablocker eine Alternative sein; allerdings müssten hier etwa die Kontraindikationen beachtet werden.

Quelle: doi 10.1001/jama.2024.3867

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