© Bauersachs Prof. Dr. med. Rupert M. Bauersachs Cardioangiologisches Centrum Bethanien CCB Frankfurt am Main
So werden in einem neuen systematischen Review die Grenzen der DOAK-Anwendung nach heutigem Wissensstand klar aufgezeigt [2] . In einigen Indikationen (s. Infokasten) zeigen DOAK eine verminderte Wirksamkeit, ein eingeschränktes Sicherheitsprofil, oder weisen keinen Zusatznutzen im Vergleich zum VKA-Behandlungsstandard auf. Bei der individuellen Therapieentscheidung bleiben also oft VKA die erste Wahl.
Hinzu kommt ein geringeres Risiko für Mortalität und verschiedene kardiale und zerebrovaskuläre Ereignisse unter VKA, welches sich aus Analysen von Real-World-Daten zu besonderen Patientenpopulationen ergibt [3] , [4] , [5] . „Insgesamt unterstreicht diese neueste Evidenz den nach wie vor hohen Stellenwert von VKA im Praxisalltag sowie ihre besondere Bedeutung für bestimmte Patientengruppen“, erläutert Prof. Bauersachs.
Bei guter Einstellung konsequent therapieren
Ein Wechsel zu DOAK bei gut eingestellten, älteren Patienten mit Vorhofflimmern zeigt keinen klaren Vorteil, kann aber zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen [6] . „Diese Studienergebnisse sprechen gegen einen Wechsel zu DOAK und für eine konsequente Therapie mit VKA bei gut eingestellten, älteren Patienten“, schlussfolgert Prof. Bauersachs.
Ein aktives Gerinnungsselbstmanagement der Patienten unter einer VKA-Therapie unterstützt zudem das bei einer Antikoagulation notwendige konsequente Monitoring und vereinfacht die langfristige Patientenbetreuung.
Fazit für die Praxis
An VKA ist insbesondere bei folgenden Einsatzmöglichkeiten zu denken:
Mechanische Herzklappen
Rheumatische Herzerkrankungen mit Vorhofflimmern
Thrombotisches Antiphospholipid-Syndrom
Linksventrikuläres Hilfssystem
Linksventrikuläre Thromben
Katheter-assoziierte tiefe Venenthrombose
Zerebrale Sinusthrombose
Niereninsuffizienz
DE-MAA-2024-00006
Literatur
Deutsche Herzstiftung: Blutverdünner – wie wirken sie? Letzter Zugriff: 12.09.24
Bejjani et al. JACC Vol 83, No 3 2024:444–465
Paschke et al. BMC Medicine 2020;18:25
Mueller et al. Pragmat Obs Res 2018;1:9:1-10
Engelbertz et al. J Intern Med 2024;296(4):362-376
Joosten et al. Circulation 2024;149:279–289
Marcumar®
Wirkst.: Phenprocoumon. Zusammens.: 1 Tabl. enth. 3,0 mg Phenprocoumon. Sonst. Bestandt. m. bekannt. Wirkung: Lactose (80 mg/Tabl.). Sonst. Bestandt.: Lactose Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Talkum. Anw.: Behandl. u. Prophylaxe v. Thrombose u. Embolie. Langzeitbehandl. d. Herzinfarktes bei erhöhtem Risiko f. thromboembolische Komplikationen. Hinweise: Bei Reinfarktprophylaxe in d. Posthospitalphase ist d. Nutzen e. Langzeitantikoagulation gg. das Blutungsrisiko abzuwägen. Die gerinnungshemmende Wirkung v. Phenprocoumon setzt nach ca. 36 bis 72 Std. ein. Für e. rasche Antikoagulation muss d. Therapie m. Heparin eingeleitet werden. Gegenanz.: Überempfindlichk. gg. d. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt.. Erkr., bei denen Blutungsrisiko mögl. ther. Benefit überwiegt, z.B. hämorrhag. Diathesen, schw. Leberparenchymerkr., manifeste Niereninsuff., schw. Thrombozytopenie. Erkr. mit Verdacht auf Läsion d. Gefäßsyst., z.B.: frischer apoplekt. Insult, Endokarditis, Perikarditis, Hirnarterienaneurysma, dissezierendes Aortenaneurysma, GIT-Ulzera, OP a. Auge, Retinopathien m. Blutungsrisiko, Traumen od. chirurg. Eingr. am ZNS. Brennende Schm. i. den Großzehen m. gleichzeit. Verfärb. (purple toes) unter d. Einnahme. Kavernöse Lungen-TBC. Nach Urolog. OP solange Blutungsneigung besteht. Ausgedehnte off. Wunden (auch nach OP). Schwangerschaft (Ausnahme: absolute Indikation z. Antikoagulation b. lebensbedrohl. Heparin-Unverträglichkeit). Diagnost. od. therap. Verfahren m. Risiko f. unkontrollierbare Blutungen. Nebenw.: Sehr häufig: Blutungen. Gelegentlich: Brennende Schm. i. d. Großzehen m. gleichzeit. Verfärb. d. Großzehen (purple toes). Selten: Hämorrhag. Anämie, reversible Alopecia diffusa, Urtikaria, Exanthem, Pruritus, Dermatitis. Sehr selten: Hepatitiden, Ikterus, Leberversagen m. erforderl. Lebertransplantation od. m. Todesfolge, Leberparenchymschäden. Nicht bekannt: Hypersensitivität (z.B. Henoch-Schonlein Vasculitis, allerg. Dermatitis); GIT-Stör. wie z.B. Übelk., Appetitmind., Erbrechen, Diarrhoe; Kalziphylaxie; schw. Hautnekrosen manchmal letal (Purpura fulminans) od. m. Folge e. dauerh. Behind.; allerg. Hautreaktion; Entwicklung e. Osteopenie/Osteoporose nach längerer Anw. (Monate) bei dazu disponierten Pat.. Hinweise: Bei Hautnekrosen n. Beginn d. Antikoagulanzientherapie, die v. lok. Thrombosen od. Mikrozirkulation begleitet sein können: Unterbrechung d. Marcumar-Therapie m. Vitamin K1 u. Umstellung a. Heparin. Bei Purpura sollte differenzialdiagnostisch eine Thrombozytopenie od. eine allerg. bedingte Vasculitis in Erwägung gezogen werden. Auftretende Blutungen können im Einzelfall lebensbedrohlich sein od. Schäden hinterlassen, wie z.B. Lähmungen n. einer Nervenschädigung. Unter d. Therapie kann die Freisetzung v. Material aus atheromatösen Plaques sowie das Risiko f. Komplikationen durch systemische Cholesterol-Mikroembolisation einschließl. „purple toes syndrome“ erhöht sein. Eine Beendigung d. Therapie muss dann erwogen werden. Unter Langzeittherapie sollten regelmäßige Leberfkt.-prüfungen durchgeführt werden, da in seltenen Fällen Leberparenchymschäden auftreten können. Weitere Hinweise siehe Fachinformation. Warnhinweis: Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Stand: Januar 2023. Viatris Healthcare GmbH, Lütticher Straße 5, 53842 Troisdorf
Impressum
Report in „Der Hausarzt“ 20/2024
Bericht: Dr. rer. nat. Dajana Parganlija
V.i.S.d.P.: J. Dielmann-von Berg
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