Robert Koch-InstitutDrei neue FSME-Risikogebiete in Deutschland

In Bayern und Sachsen-Anhalt sind die FSME-Risikogebiete ausgeweitet worden: Neu hinzugekommen sind die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Fürstenfeldbruck sowie der Stadtkreis München. Und: Auch 2022 gab es FSME-Fälle, die offenbar in Zusammenhang mit dem Verzehr von Rohmilch stehen.

In Deutschland wird das FSME-Virus überwiegend durch die Zeckenart Ixodes ricinus auf den Menschen übertragen.

Berlin. In Deutschland gibt es drei neue FSME-Risikogebiete, die alle an bereits bestehende Risikogebiete grenzen: Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, sowie in Bayern der Landkreis Fürstenfeldbruck und der Stadtkreis München. Somit sind aktuell 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) im aktuellen Epidemiologischen Bulletin berichtet.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen an das RKI übermittelt, wobei bei 462 Infektionen nur Deutschland als möglicher Infektionsort angegeben wurde. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen). Die jährlichen Fallzahlen seit 2001 schwanken stark zwischen 195 (2012) und 717 (2020), im Median werden pro Jahr 333 Erkrankungen gemeldet.

98 Prozent nur unzureichend geimpft

Beinahe alle (98 Prozent) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, wie das RKI berichtet. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könne durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten verhindert werden. In Kreisen mit hoher FSME-Krankheitslast sollte daher verstärkt über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden.

Bei 55 Prozent der übermittelten Fälle wurde ein klinisches Bild mit neurologischen Manifestationen einer Meningitis, Enzephalitis oder Myelitis angegeben. Dies entspricht dem Anteil des Vorjahres 2021 (52 Prozent).

Das RKI verweist diesbezüglich allerdings auf eine kürzlich erschienene Studie [1]. Diese zeige, dass in den Routinemeldedaten der Anteil der Erkrankungen mit ZNS-Symptomen unterschätzt werde (etwa 50 versus 84 Prozent im Rahmen einer aktiven Nacherfassung).

Zwei Personen starben an ihrer FSME-Erkrankung, eine Person war über 80 Jahre alt, die andere über 60 Jahre alt.

Fünf Fälle in Zusammenhang mit Verzehr von Ziegenrohmilch

Wie schon 2016 und 2017 konnten auch 2022 einige FSME-Fälle mit dem Verzehr von Rohmilch in Zusammenhang gebracht werden: “Im Jahr 2022 gab es erneut eine Häufung im Zusammenhang mit dem Verzehr von Ziegenrohmilch mit fünf Fällen, von denen vier symptomatisch erkrankten”, berichtet das RKI.

Bei zwei Personen seien ZNS-Symptome angegeben worden, beide mussten hospitalisiert und eine der Personen intensivstationär behandelt werden. Bei drei Ziegen seien FSME-Antikörper nachgewiesen worden.

red

Quellen:

[1] Nygren TM, Pilic A, Böhmer MM, et al. Tick-Borne Encephalitis: Acute Clinical Manifestations and Severity in 581 cases from Germany, 2018–2020. J Inf 2023; DOI: 10.1016/j.jinf.2023.02.018

 

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.