8.305 Syphilis-Fälle – und damit ein neuer Höchststand – wurden im Jahr 2022 an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 23,1 Prozent. Die seit 2010 zu beobachtende deutliche Zunahme der Fallzahlen in Deutschland setze sich damit nach einem wahrscheinlich pandemiebedingten Rückgang der Fälle weiter fort, resümiert das RKI.
Die Inzidenzen unterscheiden sich zwischen Frauen und Männer erheblich: Der Frauenanteil unter den gemeldeten Syphilis-Fällen lag 2022 bei 5,6 Prozent. Auch regional zeigen sich deutliche Unterschiede; insgesamt handelt es sich laut RKI um eine geografisch eher auf die Ballungsräume konzentrierte Epidemie.
Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsweg lagen für 76,3 Prozent der Fälle vor. Von diesen entfielen 85,6 Prozent auf Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), bei 14,2 Prozent wurde ein heterosexuelles Transmissionsrisiko angegeben und bei 0,05 Prozent eine konnatale Syphilis. Mehr als 90 Prozent aller Infektionen mit entsprechender Angabe wurden in Deutschland erworben.
Quelle: Epid Bull 7/24