Coronavirus in der PraxisWann Schutzmasken mehrfach verwendet werden können

Um mehr über das Coronavirus zu lernen, sollen ausgewählte Arztpraxen stärker einbezogen werden. Unterdessen gibt das Robert Koch-Institut konkrete Tipps zum Einsatz von Schutzmasken auch für Niedergelassene an die Hand.

Trägt die Patientin einen MNS, sollte auch das medizinische Personal einen solchen anlegen.

Berlin. Bei der routinemäßigen Überwachung von akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland mit Hilfe von ausgewählten Arztpraxen wird nun auch Augenmerk auf das neuartige Coronavirus gelegt. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Montag (24. Februar) bekanntgab, hat die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) eine Untersuchung auf Sars-CoV-2 “in das Spektrum der zu untersuchenden Erreger integriert”. Nach RKI-Angaben werden Atemwegsproben von Patienten aus 100 bis 150 Arztpraxen nun auch dahingehend analysiert.

Bei der ganzjährigen Überwachung durch die AGI geht es unter anderem um den Verlauf und die Stärke der Atemwegserkrankungen sowie um Merkmale der jeweils zirkulierenden Erreger. Anhand der Stichprobe der teilnehmenden Arztpraxen sollen Trends erkannt werden.

Hausärzte berichten von Lieferproblemen

Unterdessen regt das RKI zu einem Ressourcen-schonenden Einsatz von Atemwegsmasken an, da ein bedeutender Teil der Produktion im – deutlich betroffeneren – China angesiedelt ist. Es gebe bereits „erhebliche und umfängliche Lieferengpässe“, erklärt Thomas Porstner, Geschäftsführer beim Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO). Auch Hausärzte aus ganz Deutschland berichten von Problemen bei der Bestellung von FFP2-Masken, sofern diese nicht ohnehin bevorratet waren.

Im niedergelassenen Bereich stehe bei der allgemeinen Behandlung von Patienten mit unspezifischen akuten respiratorischen Infektionen die Nutzung eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS), also eines üblicherweise in der Praxis zu findenden mehrlagigen, dichtanliegenden Schutzes, sowohl durch den Patienten als auch durch das medizinische Personal “im Vordergrund”, betont das RKI. Bei COVID-19-Verdachtsfällen sei zusätzlich zu beachten, dass die Verwendung von MNS “nur in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand des Patienten, wenn dieser eine nicht-invasive Untersuchung zulässt”, erfolgt. Ansonsten sind FFP2-Masken einzusetzen. “Zudem steht in Abhängigkeit vom klinischen Bild der frühzeitige Transport von COVID-19-Verdachtsfällen in eine Klinik im Vordergrund.”

Der Einsatz von MNS bei operativen Eingriffen erfolgt unverändert. Ebenfalls unbenommen ist der sofortige Wechsel des MNS bei (vermuteter) Kontamination und Durchfeuchtung.

Darüber hinaus empfehlen Experten für den alltäglichen Gebrauch weiterhin eher Hygienemaßnahmen – also regelmäßiges Händewaschen, Nutzung von Desinfektionsgelen sowie “Hust-Etikette” – als das Tragen einer Schutzmaske. “Der Hausarzt” hat diese Empfehlungen in aktuellen Praxishilfen aufgeführt.

Gerade Schutzmasken, wie sie für jedermann im Online-Versand erhältlich sind, bieten keinen Schutz vor Tröpfcheninfektionen.

“Schwappen” italienische Fälle auf Deutschland über?

Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 im Norden Italiens bereitet sich die Bundesregierung auch auf eine gravierendere Lage in Deutschland vor. “Die Corona-Epidemie ist als Epidemie in Europa angekommen”, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag (24. Februar) in Berlin. “Deshalb müssen wir damit rechnen, dass sie sich auch in Deutschland ausbreiten kann.” Die “sehr, sehr dynamische Lage” deute darauf hin, dass sich das Virus in Form einer Pandemie ausbreite.

Die Strategie für Deutschland laute unverändert, einzelne Infektionen in Deutschland so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus dadurch so weit wie möglich zu verzögern, erklärt das RKI. Ziel dieser Strategie sei es, in Deutschland Zeit zu gewinnen um sich bestmöglich vorzubereiten und mehr über die Eigenschaften des Virus zu erfahren, Risikogruppen zu identifizieren, Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen vorzubereiten, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu erhöhen, antivirale Medikamente und die Impfstoffentwicklung auszuloten. “Auch soll ein Zusammentreffen mit der aktuell in Deutschland laufenden Influenzawelle soweit als möglich vermieden werden, da dies zu einer maximalen Belastung der medizinischen Versorgungsstrukturen führen könnte.”

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