Hausärzteverband BremenBerufliche Zukunft neu gestalten

Sie haben vor einigen Monaten den Vorsitz des Hausärzteverbandes Bremen übernommen, was sind konkret Ihre Ziele?

Schelp: Ziel Nummer eins ist es, mehr Leute dafür zu gewinnen, bei uns mitzumachen und unsere zukünftige hausärztliche Arbeitsweise in Bremen aktiv mitzugestalten. Dies geht meiner Meinung nach nicht in Personalunion, ich halte es für effizienter und zielführender unsere berufspolitischen Aufgaben auf vielen Schultern zu verteilen. Natürlich gibt es immer unterschiedliche Ansichten, wie es weitergehen soll.

Intern wünsche ich mir lebhafte Diskussionen mit allen, die im hausärztlichen Versorgungsbereich tätig sind. Nach außen brauchen wir aber ein geschlossenes Auftreten für hausärztliche Interessen.

Und was wünschen Sie sich für die HZV?

Schelp: Die HZV ist für mich ein Versorgungsszenario mit einem ganzen Team, hier geht es nicht nur um die ärztlichen Aufgaben. Das darf noch deutlicher werden und entsprechend wünsche ich mir, dass auch die Rolle der MFA weiter gestärkt wird. Da sind wir auf einem guten Weg durch die Ausbildung und Akademisierung der VERAH®.

Sie sprechen von Teampraxen?

Schelp: Ja. Wir brauchen Lösungen für das Problem, dass wir Hausärztinnen und Hausärzte zahlenmäßig so wenige sind und unsere Ressource Zeit beschränkt ist. Momentan kann es uns leider nicht um Vielfalt gehen, wir müssen einfach nur schaffen. Das muss anders werden.

Die KV hat nur Konzepte für Überversorgung, das ist aktuell und für die Zukunftsfähigkeit unserer Praxen nicht hilfreich. Die Lösung liegt in der Patienten-Zuordnung und Versorgung durch Teampraxen. Das funktioniert im Moment nur mit der HZV.