Köln. Hausärztinnen und Hausärzte können Menschen, die Metamizol einnehmen, eine Patienteninfo an die Hand geben, um diese über das Risiko einer Agranulozytose aufzuklären. Das Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) stellt kostenfrei eine Vorlage zum Herunterladen zur Verfügung.
Nach einer entsprechenden Empfehlung des Sicherheitsausschusses der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hatten die Hersteller von Arzneimitteln mit Metamizol Mitte Dezember einen Rote-Hand-Brief an Praxen verschickt. Demnach müssen Ärztinnen und Ärzte über die typischen Zeichen einer Agranulozytose informieren. Dazu zählen etwa Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen und schmerzhafte Schleimhautveränderungen, insbesondere im Mund, in der Nase und im Rachen oder im Genital- oder Analbereich.
Einnahme pausieren
Bei derartigen Symptomen müsse die Einnahme sofort beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden, heißt es. Wichtig: Fieber oder die gleichzeitige Gabe von Antibiotika kann die Beschwerden verschleiern.
Besteht Verdacht auf Agranulozytose, soll ein Blutbild samt Differenzialblutbild veranlasst werden. Die Therapie wird pausiert, bis das Ergebnis vorliegt. Hingegen sei ein routinemäßiges Blutbild nicht mehr nötig. jvb