Laut einer Metaanalyse haben Interventionen, die die Stimmungslage verbessern (psychologische Therapie, Antidepressiva oder körperliche Aktivität), bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) einen positiven Einfluss auf inflammatorische Biomarker.
Ein britisches Forschungsteam hat für die Metaanalyse Ergebnisse aus 28 randomisierten klinischen Studien mit 1.789 Teilnehmenden analysiert. In den Studien wurden unter anderem Biomarker wie das fäkale Calprotectin und das C-reaktive Protein (CRP), die spezifische Indikatoren für eine CED sind, jeweils vor und nach einer psychologischen Intervention bestimmt.
Wie die Forscherinnen und Forscher berichten, habe es kleine, aber statistisch signifikante Effekte auf die gemessenen Biomarker gegeben (standardisierte Mittelwertdifferenz (SMD): -0,35, 95%-KI: -0,48 bis -0,22, das entspricht dem Team zufolge einer Reduktion um 18 Prozent) und Effekte auf die Stimmung (SMD: -0,50, 95%-KI: -0,73 bis -0,27). Im Detail zeigte sich beim fäkalen Calprotectin eine signifikante Abnahme des SMD um -0,19 (95%-KI: 0,34 bis -0,03) und beim CRP eine Abnahme um -0,29 (95%-KI: -0,47 bis -0,10).
Im Vergleich zu körperlicher Aktivität oder Antidepressiva seien psychologische Therapien (wie kognitive Verhaltenstherapie, Akzeptanz- und Commitment-Therapie, achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) dabei mit einer stärkeren positiven Wirkung auf inflammatorische Biomarker assoziiert gewesen, berichtet das Team.
Fazit für die Praxis: Psychologische Interventionen könnten bei Menschen mit CED das Entzündungsniveau im Körper reduzieren und damit neben medikamentösen Maßnahmen ein wichtiger Therapieansatz sein.
cq
Quelle: doi 10.1016/j.ebiom.2023.104910