Mit einer bariatrischen Op lässt sich bei Menschen mit Typ-2-Diabetes der HbA1c-Wert offenbar besser senken als mit Medikamenten und Lebensstiländerungen. Das zeigt eine Metaanalyse, für die ein US-amerikanisches Forschungsteam vier verschiedene Studien analysiert hat.
Insgesamt wurden darin 166 Typ-2-Diabetiker, die eine bariatrische Op erhalten hatten, mit 96 Typ-2-Diabetikern verglichen, die Medikamente bekamen und ihren Lebensstil verändert hatten. Der BMI der Teilnehmenden lag zwischen 27 und 45.
Sieben Jahre nach der Op hatte sich der HbA1c-Wert im Mittel von 8,7 auf 7,1 Prozent gebessert (Unterschied: 1,6 Prozent). In der Gruppe, die Medikamente/Lebensstiländerungen erhielten, sank der HbA1c-Wert hingegen lediglich von 8,2 auf 8,0 Prozent (Unterschied: 0,2 Prozent). Die Differenz beider Gruppen lag somit bei 1,4 Prozent (primärer Endpunkt). Auch zwölf Jahre nach Op gab es weiterhin einen Unterschied von 1,1 Prozent zwischen beiden Gruppen.
Bei den sekundären Endpunkten (u.a. BMI, Gewichtsverlust, Blutfettwerte, Blutdruck, benötigte Diabetes-Medikation) schnitten die Typ-2-Diabetiker mit bariatrischer Op besser ab.
Besonders eindrücklich war der Unterschied in Bezug auf eine Diabetes-Remission: Ein Jahr nach Op gelang dies 50,8 Prozent der Typ-2-Diabetiker, in der Gruppe mit Medikamenten/Lebensstiländerungen nur 0,5 Prozent. Nach sieben Jahren lag dieser Unterschied immerhin noch bei 18,2 versus 6,2 Prozent.
Das Forschungsteam weist abschließend aber auch auf die Risiken einer bariatrischen Op hin. So seien etwa Anämien, Frakturen und gastrointestinale Beschwerden nach einer bariatrischen Op häufiger aufgetreten.
Fazit für die Praxis: Der Metaanalyse zufolge scheinen Menschen mit Typ-2-Diabetes eher von einer bariatrischen Op als von Medikamenten und Lebensstiländerungen zu profitieren. Allerdings müssen die Risiken einer Op bedacht werden. Umso wichtiger ist eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken einer Op.
Quelle: doi 10.1001/jama.2024.0318