TISSTeamgestützte Infektsprechstunde: So funktioniert es in der Praxis

Immer mehr Patienten, immer mehr chronisch Kranke: Viele Hausärztinnen und Hausärzte benötigen dringend Entlastung. Ein Konzept, das Ärztinnen und Ärzte dies ermöglicht, ist die Teamgestützte Infektsprechstunde – kurz TISS. Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Vorstand des Instituts für Hausärztliche Fortbildung, erklärt, wie er TISS in seiner Bremer Praxis etabliert hat.

TISS-Sprechstunde in der Praxis von Dr. Hans-Michael Mühlenfeld.

Sie bieten in Ihrer Praxis die Teamgestützte Infektsprechstunde an. Was beinhaltet TISS?

Dr. Hans-Michael Mühlenfeld: Viele Patientinnen und Patienten, die mit einem Atemwegsinfekt in die Praxis kommen, können auch – zumindest zum Teil – von einer entsprechend qualifizierten MFA, VERAH oder PCM betreut werden.

Die nicht-ärztliche Fachkraft entlastet die Ärztin oder den Arzt, indem sie die Patientinnen und Patienten befragt (Fieber, Husten etc.), untersucht und alles so weit vorbereitet, dass sie Therapievorschläge, weitere Vorgehensweisen oder offene Fragen mit der Ärztin oder dem Arzt bespricht.

Diese Vorbereitung entlastet natürlich die Ärztinnen und Ärzte immens, die sich dann mehr Zeit nehmen können, wenn etwas problematisch ist. Die Verantwortung und letztliche Entscheidung liegt immer in ärztlicher Hand.

Gibt es Voraussetzungen, die nicht-ärztliche Mitarbeitende erfüllen müssen, um TISS weitgehend eigenständig durchzuführen?

Nun,die Hausarztpraxis wählt eine geeignete Mitarbeiterin aus und klärt mit ihr die Bereitschaft und den Willen, eine teamgestützte, nichtärztliche Infektsprechstunde selbstständig durchzuführen. Im Anschluss wurde unsere Mitarbeiterin mittels eines IHF-Seminars strukturiert themenspezifisch qualifiziert (mehr dazu beim IHF unter www.hausarzt.link/TISS).

Nach Abschluss des IHF-Seminars erfolgte die praxisindividuelle Anleitung (zum Beispiel 100 Hospitationen in der Infektsprechstunde der Praxis) der Mitarbeitenden durch uns und die praxisinterne Freigabe der TISS für die Mitarbeitende, sowie die kontinuierliche Supervision. So erfüllt man die notwendigen Delegationspflichten: Auswahl-, Anleitungs- und Überwachungspflicht.

Ist die Teilnahme an den Seminaren verpflichtend?

Nein, aber ich rate dennoch dazu. Denn erstens geben die Kurse den Mitarbeitenden Sicherheit und zweitens entlastet es die Praxis bei der Qualifikation für die TISS.

Wie funktioniert das in Ihrer Praxis?

Wir haben im Sommer mit den Hospitationen angefangen. Mittlerweile haben wir täglich sechs bis zehn Menschen mit Infektsymptomen, die dann zunächst in die TISS gehen. Wenn sich Erkältungspatientinnen und -patienten per Mail oder Telefon melden, erfragt das Team zunächst, ob eine persönliche Vorstellung (in der Infektsprechstunde) notwendig und gewünscht ist.

Dann wird den Patientinnen und Patienten angeboten, im ersten Schritt zu einer entsprechend qualifizierten Mitarbeitenden in die TISS zu gehen. Die meisten nehmen das Angebot gerne an. Wenn Patientinnen oder Patienten gleich auf einem Arzt bestehen, ist das natürlich auch möglich. Dann ist aber in der Regel eine längere Wartezeit erforderlich.

Dieses gestufte Verfahren hat sich bei uns sehr bewährt und entlastet Patientinnen, Patienten und die Praxisteams und motiviert zusätzlich unsere VERAH.

Dank der guten Vorbereitung der Patientinnen und Patienten durch die TISS-Mitarbeitenden werden die Ärztinnen und Ärzte entlastet. Sie können sich somit mehr Zeit für die Menschen nehmen, die diese benötigen.

red

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