Um Nutzen und Akzeptanz einer Diabetes-App besser zu verstehen, wurden 24 Patienten befragt, die eine solche App für eine Studie für ein Jahr nutzten. Mit der App konnten sie Blutzuckerwerte per Bluetooth vom Messgerät empfangen und speichern. Die Nutzer konnten Angaben zu Ernährung und Bewegung ergänzen, um Zusammenhänge zwischen Verhalten und Blutzuckerwerten herzustellen. Auch konnten persönliche Ziele festgelegt und gespeicherte Werte bei Arztbesuchen besprochen werden. Die Patienten hatten zu Beginn im Mittel einen HbA1c von 7,6 Prozent, am Ende von 7,7 Prozent.
Einige gaben an, die App unterstützte sie dabei, Routinen zu entwickeln und ihr Gesundheitsverhalten zu verändern. Andere dagegen fühlten sich belastet und gestresst durch die Notwendigkeit, regelmäßig Daten einzugeben. Einige erkannten mit der App den Zusammenhang zwischen Verhalten und Blutzuckerwerten besser, für andere war der Zusammenhang nicht erkennbar oder möglicherweise durch einen ungünstigen Diabetesverlauf erschwert. Auch hier entstand eher eine Belastung denn ein Nutzen für Patienten.
Selbst die Patienten, die mit der App für sich ein verbessertes Krankheitsverständnis entwickelt hatten, wünschten sich begleitend Gespräche und Unterstützung von medizinischem Personal, das mit der App vertraut ist.
Fazit: Eine Diabetes-App half im Laufe eines Jahres nur einem Teil der Patienten, ihr Selbstmanagement zu verbessern. Andere empfanden dies als stressig und belastend. Eine Begleitung durch medizinisches Personal wünschen sich auch Patienten, die die App für sich gut nutzen konnten.
Torbjørnsen A, Ribu LRønnevig M, Grøttland A and Helseth S: Users’ acceptability of a mobile application for persons with type 2 diabetes: a qualitative study. BMC Health Services Research (2019) 19:641 https://doi.org/10.1186/s12913-019-4486-2