Berlin. Erst vor kurzem flog die Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung plötzlich von der Tagesordnung des Bundeskabinetts. Sowohl die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland als auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband zeigten sich fassungslos.
Sie forderten Bundesregierung und Länder am 7.2. gemeinschaftlich auf, die Hinhaltetaktik zu beenden und den Masterplan Medizinstudium 2020 voranzutreiben.
Bund soll sich an Kosten beteiligen
Nun haben sich die Kultusminister der Länder geäußert. In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt Jakob von Weizsäcker, Minister für Finanzen und für Wissenschaft Saarland, dass es den Ländern nicht möglich sei, die Folgekosten der Reform alleine tragen zu können.
Bereits jetzt drohe ohne zusätzliche finanzielle Mittel vom Bund ein Studienplatzabbau in der Humanmedizin von 11 – 16 Prozent. Schon allein deshalb lasse sich die Reform ohne finanzielle Beteiligung des Bundes nicht umsetzen.
Zustimmung im Bundesrat fraglich
Die Länder-Wissenschaftsseite könne die Verabschiedung der ärztlichen Approbationsordnung im Bundesrat nur empfehlen, wenn die Bundesseite eine substantielle finanzielle Beteiligung an den Umsetzungskosten zusichere. (at)