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44. Hausärztinnen- und HausärztetagForum Hausärztinnen: Berufspolitisch immens wichtig

Die Fragen, die (angehende) Hausärztinnen bewegen, sind eigentlich dieselben, die auch die männlichen Kollegen umtreiben. Trotzdem ist das Forum Hausärztinnen im Verband „existenziell notwendig“, sagt Dr. Laura Dalhaus, Sprecherin des Forums, und erklärt warum.

Wie können Hausärztinnen Kind und Praxis unter einen Hut bekommen?

Berlin. „Wie gestalte ich die Niederlassung?“, „Was kann ich dagegen tun, dass das Krankenhaus meine MFA abwirbt?“ etc. Die Fragen, die Hausärztinnen bewegen, sind eigentlich dieselben, die auch den kompletten Verband auf Trab halten. Das habe eine Umfrage unter Kolleginnen aus Nordrhein ergeben, erklärte Dr. Laura Dalhaus bei dem 44. Hausärztinnen- und Hausärztetag am Freitag (22.9.) in Berlin.

Trotzdem sei das Forum sehr wichtig und sei in allen Ländern präsent. Dies deshalb, weil die Nachwuchsärztinnen viele Fragen hätten und in dem Forum die richtigen Ansprechpartnerinnen finden würden. Das seien Fragen wie: „Kann mir jemand dieses absurde System erklären?“ oder „Wie komme ich in die Berufspolitik rein – wie kann ich mitgestalten?“

Der Anteil der Frauen in der Medizin beträgt mittlerweile 70 Prozent. Und wenn auch schon vieles – wie etwa Elternzeit – in der Gesellschaft erreicht worden ist, sagte Dalhaus, die Kinder bekommen dann doch noch die Frauen. Und das System sei immer noch so ausgerichtet, dass man Frauen eher raten müsse: Bevor Du Dich niederlässt, hake erst einmal das Kinderkriegen ab.

Die wichtige Frage der Kinderbetreuung

Die große übergeordnete Frage des Forums, die beantwortet werden müsse, sei also: Wie können Frauen Kinder und Niederlassung unter einen Hut bringen? Ein Thema, meinte Dalhaus, sei hier sicher mehr Digitalisierung. Aber auch Themen wie Kinderbetreuung seien sehr wichtig.

Dazu präsentierte Dalhaus ein Beispiel: Eine Ärztin aus Rostock wollte zum 1. April in einer Praxis anfangen. Mit großem Applaus und einem Artikel in der Zeitung wurde der Plan begrüßt. Als die Kollegin anfangen wollte, offenbarte sich aber ein riesiges Problem.

Die Ärztin aus den neuen Bundesländern war fest davon ausgegangen, dass sie einen Kita-Platz für die Betreuung ihres Nachwuchses bekommt. Das war aber mitnichten so. Am Ende konnte die Kollegin erst zum 1.8. ihre neue Stelle antreten.

Versorgungsrelevante Pionierarbeit aus Bayern

Dalhaus brachte ein weiteres Beispiel auf den Tisch: Eine bayerische Kollegin hatte mehrere Patientinnen, die keinen Gynäkologen für einen Schwangerschaftsabbruch finden konnten.

Um den Frauen zu helfen hatte sich die Hausärztin fortgebildet. Mittlerweile hat sie bereits 22 Schwangerschaftsabbrüche (medikamentös) in ihrer Praxis durchgeführt.

Forum Hausärztinnen zieht neue Mitglieder an

Dies Problem sei auch bereits in der DEGAM erhört worden, die Kollegin habe wahre Pionierarbeit – auf Verbandsebene und auch auf politischer Ebene – geleistet.

Dalhaus Fazit: Das Forum Hausärztinnen hat sich bundesweit etabliert und fungiert als wichtiger Ansprechpartner – auch um neue Mitglieder zu gewinnen. Das Forum erreiche Kolleginnen, die sonst nie mit der Berufspolitik in Berührung kommen würden.

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