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DigitalisierungE-PA: Lauterbach kündigt Kampagne an, Beier hofft auf gute Umsetzung

Mit der E-PA wird die Gesundheitsversorgung in Deutschland ab 2025 besser, unbürokratischer und schneller werden, so Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach am Montag (30.9.). Dr. Markus Beier findet die E-PA grundsätzlich gut, sie muss aber bitte auch funktionieren.

Zum Start wird die E-PA noch wenige Daten enthalten. Versicherte können allerdings selbst ältere Befunde in die App einspeisen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Berlin. Am 15 Januar 2025 startet das Projekt Elektronische Gesundheitsakte (E-PA) für alle zunächst in zwei Modellregionen um dann vier Wochen später in der Fläche ausgerollt zu werden. “Nach zwanzig Jahren Vorbereitungszeit sind es nur noch hundert Tage, bis die E-PA für alle kommt”, erklärte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) bei der Bundespressekonferenz “Vorteil E-PA – Count Down bis zum Start” am Montag (30.9.) in Berlin. Die E-PA für alle werde dafür sorgen, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland unter anderem besser und unbürokratischer werde.

Eine gut funktionierende E-PA wird von den Hausärztinnen und Hausärzten ausdrücklich begrüßt, betonte Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes bei der Bundespressekonferenz. Dass die bisherige, alte E-PA durch eine neue abgelöst werden solle, sei ein “Glück”.

“Was wir hier in den Praxen erlebt haben, war keine Hilfe, um die Digitalisierung voranzutreiben”, mahnte Beier in Berlin. Grundvoraussetzung sei, dass die E-PA technisch stabil laufen müsse. Dies sei bei der bisherigen nicht der Fall gewesen. Es habe auch große Probleme – je nach PVS-System – beim E-Rezept und der elektronischen Arbeitsunfähigkeit gegeben. Das dürfe sich bei der neuen E-PA nicht wiederholen.

Hausärztliche Wünsche für den E-PA- Betrieb

Wichtig sei außerdem, dass sich bei der E-PA für alle sicherlich viele Fragen von Bürgerinnen und Bürgern ergeben würden. Dabei falle der Start der E-PA in die Infektsaison – eine Zeit, in der Praxisteams nicht die Möglichkeit hätten, auch noch Fragen zur E-PA zu beantworten. [habox:1] “Wir hoffen und bitten auch darum, dass die Krankenkassen alle Kanäle und Kontaktmöglichkeiten für Versicherte und ihre Fragen offen halten”, sagte Beier.

Für die Arbeit mit der E-PA nannte Beier weitere Punkte, die den Hausärztinnen und Hausärzten wichtig sind: Vieles müsse automatisiert und strukturiert erfolgen. Außerdem sei eine Volltextsuche wichtig. Letztere ist für Mitte 2025 geplant.

Lauterbach kündigte den sofortigen Start einer Informationskampagne an. Auf Social Media, per Flyern, Radiosendern und TV-Spots würde ab sofort über die E-PA informiert. Ein Info-Bus toure außerdem durch ganz Deutschland.

Weniger als drei Prozent lehnen E-PA ab

“Die E-PA ist ein Riesenschritt auf dem Weg zur Digitalisierung im Gesundheitswesen”, sagte Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. Wichtig sei, dass die E-PA für Versicherte freiwillig bleibe. Die Krankenkassen könnten im Übrigen nicht einsehen, was in der E-PA abgespeichert sei.

68 Krankenkassen hätten bereits begonnen, ihre Versicherten bezüglich der E-PA anzuschreiben – per Brief, E-Mail oder Kassen-App. Bei 75 Millionen GKV-Versicherten seien das 75 Millionen Ansprachen – dafür seien Monate erforderlich. Die restlichen 27 Krankenkassen würden im Oktober mit der Information ihrer Versicherten beginnen.

Aus den bisherigen Rückmeldungen wüsste man, dass weniger als drei Prozent der Einrichtung einer E-PA widersprochen hätten. Dies sei ein sehr gutes Ergebnis und spreche für das große Vertrauen der Menschen in das Gesundheitswesen, sagte Pfeiffer.

Gänzlich neue E-PA löst alte ab

Die neue E-PA für alle ab 2025 sei ein gänzlich neues Produkt, keine Weiterentwicklung der bisherigen E-PA, sagte Dr. Florian Fuhrmann, Vorsitzender der Gematik-Geschäftsführung. Mit der neuen Architektur sei die Anwendung leistungsfähiger. Der Nutzen der E-PA stehe dabei im Vordergrund.

Auf die Frage, ob die vierwöchige Pilotphase nicht zu kurz angesetzt sei, antwortete Lauterbach, er gehe davon aus, dass alles gut funktioniere. Außerdem würden jetzt bereits Tests durchgeführt, ergänzte Fuhrmann. Die Gematik sei gut vorbereitet.

Bisher können Versicherte der Anlage einer E-PA vorab widersprechen. Auch später können sie das noch tun, erklärte Pfeiffer. Das könnte auch dann interessant werden, wenn es um Datenübertragung an die Forschung geht. Ein Widerspruch soll später – auch für einzelne Anwendungen – in der App der Krankenkasse direkt für den Versicherten möglich sein oder über Ombudsstellen, die die Krankenkassen einrichten müssen, so Pfeiffer weiter.

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