Rassismus“Unsere Praxen bleiben bunt!”

Mit Blick auf die aktuellen Landtagswahlen haben sich die Hausärztinnen und Hausärzte erneut klar zu demokratischen Werten bekannt. Doch damit sie ein stabilisierender Faktor bleiben können, brauche es dringend Verbesserungen.

Austausch beim hausärztlichen Festabend: Dr. Stephan Hofmeister, Dr. Markus Beier, Prof. karl Lauterbach, Prof. Martin Scherer, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Petra Reis-Berkowicz

Berlin. „Antidemokraten haben in unserem Verband einen kompromisslosen Gegner!“, bekräftigte Bundesvorsitzender Dr. Markus Beier beim Festabend des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes anlässlich des Hausärztetags am Donnerstag (19.9.) in Berlin. Seine gemeinsame Rede nutzten er und Co-Bundesvorsitzende Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth für ein klares Demokratiebekenntnis im Vorfeld der nächsten Landtagswahlen in Brandenburg.

Noch vor zehn Jahren habe sich keiner vorstellen können, dass einmal antidemokratische Haltungen wieder so öffentlich geäußert würden, verwies Beier auf die jüngsten Wahlen in Thüringen und Sachsen. „Wir kümmern uns jeden Tag um bunte, diverse Menschen in unseren Praxen“, betonte er. Praxisteams funktionierten nur mit dieser offenen Grundhaltung. „Unsere Praxen bleiben bunt“, ergänzte Buhlinger-Göpfarth und erntete minutenlangen Applaus der anwesenden Hausärztinnen und Hausärzte.

Praxen stabilisieren Demokratie

Ärztinnen und Ärzte seien dem Gemeinwohl verpflichtet, die Hausärztinnen und Hausärzte sicherten den niedrigschwelligen Zugang für jeden zur Versorgung. „Damit stabilisieren wir Hausärztinnen und Hausärzte die Demokratie!“, bekräftigte die Co-Bundesvorsitzende. Doch viele Praxen würden ohne Nachfolge schließen, daher müssten die Rahmenbedingungen nun dringend verbessert werden, forderte sie Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) auf.

Der Minister sicherte zu, die hausärztliche Entbudgetierung mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz werde auf jeden Fall kommen. „Es ist ein Skandal, dass es zehn bis 15 Jahre für eine so wichtige Reform für Hausärztinnen und Hausärzte braucht.“ Zudem forderte er die Ärzteschaft auf, ihm Vorschläge für den Abbau von Bürokratie zu liefern.

Minister: “Bin ihr kompromissloser Freund”

Auch in einem anderen Punkt will der Minister die Hausärzteschaft unterstützen: Es sei sehr wichtig, dass auch von den Ärztinnen und Ärzten klarer Widerstand gegen die aktuellen antidemokratischen Entwicklungen gebe. Dies habe es damals nicht gegeben, verwies Lauterbach auf die Zeit der Nationalsozialisten. „Hier haben Sie in mir einen sehr kompromisslosen Freund!“

 

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