StudieDavor fürchten sich die Deutschen 2023 am meisten

Hohe Preise, teurer Wohnraum und Sparpakete: Die drei größten Ängste, die die Deutschen umtreibt, drehen sich ums Geld. Das zeigt eine Studie, die das Versicherungsunternehmen R+V seit 1992 jährlich durchführt. Am deutlichsten gestiegen ist aber eine andere Sorge.

Die Angst, schwer zu erkranken, ist unter den Deutschen vergleichsweise gering ausgeprägt.

Berlin. Insgesamt sind die Deutschen 2023 ängstlicher geworden. Der sogenannte Angstindex – der Durchschnitt aller abgefragten Ängste – ist in diesem Jahr um drei auf 45 Prozent gestiegen. Das teilt der Versicherer R+V am Donnerstag (12.10.) mit.

An erster Stelle (65 Prozent) fürchten sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vor steigenden Lebenshaltungskosten. Im letzten Jahr lag der Wert allerdings mit 67 Prozent etwas höher.

Dass bei hoher Inflation diese Angst zurückgegangen ist, erklärte Politikwissenschaftlerin Professor Dr. Isabelle Borucki von der Philipps-Universität Marburg, mit der „multiplen Krise“, mit der die Deutschen konfrontiert seien.

Abgestumpft von zu vielen Krisen

Menschen könnten nur eine bestimmte Anzahl an schlechten Nachrichten verkraften, irgendwann trete ein Gewöhnungs- oder Abstumpfungseffekt ein, meinte Borucki bei der R+V Pressekonferenz.

Das Wohnen in Deutschland unbezahlbar wird, belegt Rang 2 auf der Angstskala. „Die eigenen vier Wände bilden die Grundlage für eine sichere Existenz. Hier ist der Staat in der Pflicht – das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht“, erklärte Borucki.

Die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum fragt die Studie seit 2022 ab, schon damals landete sie auf Platz zwei. In diesem Jahr blicken vor allem die Westdeutschen besorgt auf die angespannte Lage am Wohnungsmarkt (62 Prozent), im Osten sind es 52 Prozent.

Was bleibt vom Geld noch übrig?

Und auch der dritte Platz hat mit Geld zu tun: 57 Prozent der Befragten haben Angst davor, dass die Steuern erhöht und die Leistungen in Deutschland gekürzt werden könnten, so R+V Mitarbeiter und Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch in Berlin. Diese Angst habe im Vergleich zum letzten Jahr um fünf Prozentpunkte zugelegt und ist von Platz fünf auf den dritten Rang vorgerückt.

Die Angst ist auch begründet, so Borucki. Schließlich betreffe dies die eigenen Lebensumstände. Wenn die Steuern erhöht werden, sei klar, dass weniger Geld für das tägliche Leben zur Verfügung stehe.

Am deutlichsten gestiegen ist die Sorge, dass die Zahl der Geflüchteten die Deutschen und ihre Behörden überfordert. Im Vergleich zum Vorjahr legte diese Angst um elf Prozentpunkte zu (56 Prozent, Platz vier).

Politik ist gefordert

Auffällig dabei sei, dass bisher diese Angst im Osten immer deutlich größer als im Westen gewesen sei, so Brower-Rabinowitsch. Das hat sich in diesem Jahr geändert: In Westdeutschland stieg der Wert um 13 Prozentpunkte, in Ostdeutschland ist die Sorge unverändert groß. Damit ist diese Furcht im Westen mit 56 Prozent erstmals größer als im Osten (54 Prozent).

„Aus einer überwiegend ostdeutschen Sorge ist damit ein Thema geworden, das die Menschen überall in Deutschland gleichermaßen bewegt. Die Befragten haben Angst, dass die Integration nicht gelingt“, erklärt Borucki. „Diese Entwicklung muss die Politik ernst nehmen und Lösungen aufzeigen, damit Migration als Chance und nicht als Bedrohung erlebt wird.“

Spürbar angestiegen (plus sieben Prozent) ist die Angst, im Alter pflegebedürftig zu werden. Diese Sorge erreicht 2023 mit 48 Prozent einen Platz in den Top Ten.

Für die Studie wurden im Sommer rund 2400 Menschen ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Weitere Informationen finden Sie unter: Studie

 

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