Wer mit dem Rauchen aufhört, reduziert sein Sterberisiko – und zwar besonders, wenn man vor dem 40. Lebensjahr damit aufhört. Der Verzicht auf den blauen Dunst lohnt sich aber auch für ältere Menschen. Das zeigt eine Kohortenstudie aus Kanada.
Für die Studie wertete das Forschungsteam Daten aus den Jahren 1974 bis 2018 von 1,48 Millionen Personen aus vier nationalen Kohorten aus. Alle Probanden waren zwischen 20 und 79 Jahre alt. Das Team verglich das Sterberisiko von Nichtrauchern mit dem Sterberisiko aktueller und ehemaliger Raucher, und zwar adjustiert auf Risikofaktoren wie Alter, Bildungsniveau, Alkoholkonsum und Adipositas.
Raucher hatten im Vergleich mit Nicht-Rauchern wenig überraschend ein rund dreifach höheres Sterberisiko (Hazard Ratio (HR) bei Frauen 2,8; bei Männern 2,7). Bei Menschen, die das Rauchen aufgegeben hatten, war das Sterberisiko im Vergleich mit Nicht-Rauchern deutlich weniger erhöht (HR: 1,3 bei Frauen und Männern).
Je nachdem, in welchem Alter das Rauchen aufgegeben wurde, wirkte sich das unterschiedlich aus – in allen Altersgruppen profitierten die Studienteilnehmer aber. So reduziert sich das Sterberisiko nach einem Rauchstopp vor weniger als drei Jahren
- bei Personen unter 40 Jahren um 95 Prozent (Frauen) bzw. 90 Prozent (Männer),
- bei Personen von 40 bis 49 Jahren um 81 bzw. 61 Prozent und
- bei Personen von 50 bis 59 Jahre um 63 bzw. 54 Prozent.
Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet verlängerten Menschen, die vor weniger als drei Jahren das Rauchen aufgegeben hatten, im Vergleich mit Menschen, die weiterhin Tabak konsumierten, ihre Lebenszeit um fünf Jahre. Lag der Rauchstopp schon zehn oder mehr Jahre zurück, verlängerte sich die Lebenszeit sogar um zehn Jahre.
Fazit für die Praxis: Besprochen werden sollte der Rauchstopp mit jedem Raucher und jeder Raucherin – besonders mit denen unter 40 Jahren. Möglicherweise hilft der Hinweis, dass sich ein Rauchstopp in jedem Alter lohnt, bei der Motivation.
cq/bae
Quelle: doi 10.1056/EVIDoa2300272