Einer Studie aus Südkorea und Japan zufolge könnte das Risiko, nach Sars-CoV-2-Infektion eine autoimmune, entzündliche rheumatische Erkrankung (AIRD) zu entwickeln, bis zu einem Jahr nach Infektion erhöht sein.
Grundlage für die Studie waren landesweite Datenbanken aus Südkorea (K-COV-N-Kohorte) und Japan (JMDC-Kohorte). Insgesamt standen Daten von rund zehn Millionen Menschen aus Korea und rund zwölf Millionen Menschen aus Japan ab 20 Jahren zur Verfügung.
Das Team verglich Personen, die zwischen Januar 2020 und Dezember 2021 an Covid-19 erkrankt waren mit Menschen, die im selben Zeitraum an Influenza erkrankt waren, sowie mit Personen, die sich weder mit Sars-CoV-2 noch mit Influenza-Viren infiziert hatten, und zwar im Hinblick auf die Neumanifestation einer AIRD einen Monat, sechs oder zwölf Monate nach Infektion (bzw. Indexdatum bei den Kontrollen).
Bei der Auswertung fand das Team in beiden länderspezifischen Datenbanken das gleiche Muster: In der Covid-19-Gruppe bestand 30 Tage nach Infektion ein um 25 Prozent höheres Risiko für die Manifestation einer AIRD im Vergleich mit nicht-infizierten Personen (adjustierte Hazard Ratio (aHR): 1,25; 95%-KI: 1,18-1,31).
Auch im Vergleich mit der Influenza-Gruppe lag das Risiko bei Menschen, die Covid-19 durchgemacht hatten, 30 Tage später um 30 Prozent höher (aHR: 1,30; 95%-KI: 1,02-1,59). Dabei war das Risiko bei schwerem Covid-19 höher als bei einem milden Verlauf.
Insgesamt nahm das Risiko für eine AIRD nach sechs Monaten zwar ab, lag allerdings in der japanischen Kohorte im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung auch nach einem Jahr noch um 57 Prozent höher (aHR: 1,57; 95%-KI: 1,50-1,64).
cq
Quelle: doi 10.7326/M23-1831