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Robert Koch-InstitutMehr Pertussis-Fälle bei Jugendlichen: Oft fehlt Auffrischimpfung

Seit dem Frühjahr steigt die Zahl der Keuchhustenfälle, besonders betroffen sind Teenager. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass viele Jugendliche die empfohlene Auffrischimpfung gegen Pertussis nicht erhalten. Bei diesen Patienten könnte sich also ein Blick in den Impfpass lohnen.

Höchster Stand seit zehn Jahren: Laut RKI wurden 2024 bereits 2.421 Pertussis-Fälle unter den 10- bis 14-Jährigen gemeldet.

Berlin. Insbesondere unter Teenagern gibt es derzeit viele Keuchhustenfälle. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) könnte das auch an versäumten Auffrischimpfungen liegen.

Man gehe davon aus, dass insbesondere Jugendliche die empfohlene Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 16 Jahren nicht in dem Maße erhalten, wie es wünschenswert wäre, teilte das RKI auf Anfrage mit. Die größte Immunität sei kurz nach der Impfung vorhanden und nehme dann langsam ab, so der BVKJ.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zum Schutz vor Pertussis eine dreiteilige Grundimmunisierung für Babys, sowie je eine Auffrischimpfung im Alter von 5 bis 6 und von 9 bis 16 Jahren. Erwachsene sollten bei der nächsten fälligen Tetanus- und Diphtherie-Auffrischimpfung nochmals gegen Keuchhusten geimpft werden.

Keuchhustenfälle unterliegen laut RKI und BVKJ natürlichen Schwankungen, auch der Nachholeffekt nach Corona spiele eine Rolle. Seit dem Frühjahr steigt die Zahl der Keuchhustenfälle, und zwar besonders bei Teenagern: Dem RKI zufolge wurden in diesem Jahr bereits 2.421 Fälle unter den 10- bis 14-Jährigen und 2.168 Fälle unter den 15- bis 19-Jährigen gemeldet. Das ist jeweils der höchste Stand seit mindestens zehn Jahren.

Zum Vergleich: 2019 waren es im gleichen Zeitraum in den Altersgruppen 713 und 523 Fälle.  Doch auch bei Neugeborenen liegt die Zahl der Fälle derzeit ähnlich hoch, “was aufgrund der Schwere der Krankheitsverläufe in dem Alter das größere Problem darstellt”, so das RKI.

Erkrankte sollten sich möglichst von anderen fernhalten, eine Impfung sei die einzig wirksame Prophylaxe, erinnert das RKI. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte weist darauf hin, dass Säuglinge zeitnah geimpft werden sollten und diese auch durch die Impfung von Schwangeren geschützt werden.

dpa

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