Hormonelle KontrazeptivaPille plus NSAR: Thromboembolie-Risiko im Blick!

Besonders Frauen, die Hochrisiko-Kontrazeptiva einnehmen, müssen bei gleichzeitiger NSAR-Einnahme mit mehr VTE rechnen.

Für hormonelle Kontrazeptiva sind venöse Thromboembolien (VTE) ein gut belegtes Risiko. Auch nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) gelten in dieser Hinsicht als belastet. Weniger klar war, wie risikobehaftet die zusätzliche Einnahme von Diclofenac & Co. für Pillennutzerinnen tatsächlich ist. Wichtige Hinweise liefert nun eine dänische Kohortenstudie.

In die Analyse gingen Daten von gut zwei Millionen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren ohne erhöhtes Thromboserisiko aus den Jahren 1996 bis 2017 ein. Während 21 Millionen Personenjahren kam es zu 8.710 VTE.

Verglichen mit einem Nichtgebrauch von NSAR ging die Einnahme dieser beliebten Schmerzmittel bei Frauen ohne hormonelle Kontrazeption mit einem 7,2-fach höheren Thromboembolie-Risiko (adjustierte Incidence Rate Ratio (IRR): 7,2; 95%-Kon- fidenzintervall (KI): 6-8,5) einher.

Noch deutlich höher lag das Risiko mit IRR 11,0 (95%-KI: 9,6-12,6) bei Frauen, die Kontrazeptiva mit hohem Gefährdungspotenzial verwendeten, wie Östrogen/Progestin-Kombinationen mit 50 µg Ethinylestradiol oder die synthetischen Gestagene Desogestrel, Gestoden und Drospirenon.

Unter als mittelriskant eingestuften Mitteln (andere orale Kombinationen, Medroxyprogesteron-Injektionen) betrug die IRR 7,9 (95%-KI: 5,9-10,6), mit reiner Gestagenpille oder Hormonspirale 4,5 (95%-KI: 2,6-8,1).

In der ersten Woche der NSAR-Einnahme kam es zu vier zusätzlichen venösen thromboembolischen Ereignissen/100.000 Frauen ohne hormonelle Kontrazeption und drei unter Gestagenpille/Hormonspirale, aber 23 unter Hochrisiko-Kontrazeption und 11 unter Kontrazeptiva mit mittlerem Risiko. Diclofenac schien ungünstiger zu sein als Ibuprofen oder Naproxen.

Fazit für die Praxis: Vor allem Frauen, die Hochrisiko-Kontrazeptiva einnehmen, müssen bei gleichzeitiger Einnahme von NSAR mit mehr VTE rechnen. Zwar ist das absolute Risiko in der ersten Woche der NSAR-Einnahme eher gering, doch sollten Frauen, die regelmäßig NSAR benötigen, eventuell auf ein anderes Verhütungsmittel wechseln.

Quelle: doi 10.1136/bmj-2022-074450

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.