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ForschungArzttreue sorgt für weniger inadäquate Verschreibungen

Für Seniorinnen und Senioren zahlt sich Arzttreue aus: Das Risiko unangemessener Verschreibungen mit möglicherweise schädlichen Folgen wird geringer, wie eine aktuelle Studie bestätigt.

Wer seine Patienten lange und gut kennt, kann ihre Beschwerden besser einordnen und Krankheiten früher erkennen.

Kontinuität in der hausärztlichen Versorgung wirkt sich nach diversen Untersuchungen positiv auf die Gesundheit und die Lebenserwartung aus. Wer seine Patientinnen und Patienten lange und gut kennt, kann ihre Beschwerden besser einordnen und Krankheiten früher erkennen.

Ein wichtiger Aspekt gerade im Alter ist es, den Überblick über die zunehmend eingenommenen Medikamente zu behalten. Das unterstreicht einmal mehr eine niederländische Beobachtungsstudie.

In die Kohortenstudie gingen die Daten von 48 Hausarztpraxen ein, genauer von 25.854 Patientinnen und Patienten im Alter ab 65 Jahren (im Mittel 75 Jahre), die im Lauf von sechs Jahren mindestens fünf Kontakte (im Mittel 26) mit ihrer Praxis hatten.

Zur Erfassung der Kontinuität in der hausärztlichen Versorgung dienten drei etablierte Indizes (Usual Provider of Care, Bice-Boxerman, Herfindahl), zur Bewertung der Angemessenheit von Verschreibungen die STOPP- und START-Kriterien.

Bei 72,2 Prozent der Kohorte fand sich mindestens eine potenziell inadäquate Medikation (PIM), bei 74,3 Prozent mindestens eine Nichtverordnung trotz möglichen Nutzens (PPO, Potencial Prescribing Omission); bei 30,9 bzw. 34,2 Prozent waren es sogar mindestens drei PIMs bzw. PPOs.

Die adjustierte Analyse, die Alter, Geschlecht und Anzahl der chronischen Erkrankungen berücksichtigte, ergab: Bessere Werte bei der persönlichen Kontinuität in der Hausarztpraxis sorgten für signifikant weniger potenziell inadäquate Verschreibungen.

Fazit für die Praxis: Die Studie ist ein erneuter Beweis, dass sich Arzttreue für Seniorinnen und Senioren auszahlt: Das Risiko unangemessener Verschreibungen mit möglicherweise schädlichen Folgen wird geringer, ob zu häufiger Einsatz von Benzodiazepinen (PIM) oder Verzicht auf Laxanzien bei regelmäßiger Opioidgabe (PPO).

Quelle: doi 10.1370/afm.2994

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