Welche Frist zwischen zwei aufeinanderfolgenden Koloskopien die beste Früherkennung von Darmkrebs bringt, hat ein deutsch-schwedisches Forschungsteam untersucht. Beteiligt war unter anderem das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.
In der ersten Studie standen Menschen ohne familiäre Vorbelastung im Fokus, deren erste Koloskopie unauffällig war. Bisher wird in diesem Fall die nächste Untersuchung in einem Abstand von zehn Jahren empfohlen. Dieses Intervall könnte den Ergebnissen zufolge auf 15 Jahre verlängert werden. Dadurch würden nur sehr wenige Darmkrebsfälle übersehen (1,4 pro 1.000 Personen), es könnte aber pro Person etwa eine unnötige Darmspiegelung vermieden werden.
Die zweite Studie fokussierte sich auf Menschen, bei denen bei einem Verwandten 1. Grades im Alter ab 60 Jahren Darmkrebs diagnostiziert worden war. Das gilt für die Mehrheit der Menschen mit familiärer Vorbelastung. Sie haben ein relativ hohes Erkrankungsrisiko, bisher gibt es für sie aber keine einheitlichen Vorsorgeempfehlungen, erinnert das NCT.
Aus den Ergebnissen schließt das Team, dass diese Personen die Koloskopie acht Jahre nach der ersten unauffälligen Untersuchung wiederholen sollten.
red
Quellen:
1. Mitteilung des NCT Heidelberg, online 2. Mai;
2. doi 10.1001/jamaoncol.2024.0827 und doi 10.1016/j.scib.2024.01.008