Allgemeinarzt Dr. Christian Wichers ist seit 2008 – gemeinsam mit einer angestellten Allgemeinärztin – in Hannover niedergelassen. Ab 2015 spezialisierte sich Wichers nach und nach auf LSBTIQ*-Menschen. Heute kommen Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland zu ihm.
Herr Dr. Wichers, wie kam es dazu, dass Sie sich auf transgeschlechtliche Menschen spezialisiert haben?
Dr. Wichers: Tatsächlich war das nicht von Anfang an so. Irgendwann so vor sechs bis sieben Jahren wurde an mich herangetragen, ob ich mich als Hausarzt nicht der Patientengruppe von transgeschlechtlichen Menschen zuwenden möchte. Das war dann mein Einstieg – ich sage mal grob gesprochen – in die Sexualmedizin. Und das hat mich motiviert, eine sexualtherapeutische Ausbildung zu machen. Diese hat drei Jahre gedauert, hier konnte ich sehr viel lernen.
Auf Ihrer Webseite finden sich unter dem Button “Sexualmedizin” die Rubriken Trans*Medizin, PrEP, STI, Affenpockenimpfung, Sexualtherapie und Praxis Vielfalt. Was hat es damit auf sich?
Gerade bei der Trans*medizin ist interdisziplinäres Netzwerken nötig. Sie brauchen zum Beispiel Psychotherapeuten, Chirurgen, Endokrinologen, Stimm- und Sprechtrainer – da kommt Hausärzten als Lotsen eine besondere Bedeutung zu. Ich habe auch einen Qualitätszirkel Trans*Gesundheit gegründet. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen hier ist unfassbar wertvoll.
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