Bei Menschen mit dem Prader-Willi-Syndrom (PWS) funktionieren der Hypothalamus und das neuronale System anders als bei gesunden Menschen. Die Bandbreite dieser Störung ist jedoch von Fall zu Fall verschieden, sie kann schwach oder auch sehr stark ausgeprägt sein. Menschen mit PWS sind in der Regel kleinwüchsig.
Definition
Das Prader-Willi-Syndrom (PWS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen einhergeht. Das Syndrom wurde nach den Schweizer Kinderärzten Andrea Prader, Alexis Labhard und Heinrich Willi benannt, die die komplexe Erkrankung 1956 erstmals beschrieben.
Die Inzidenz des PWS beträgt 1:10.000 bis 1:20.000 Neugeborene und zählt damit zu den seltenen Erkrankungen. Meist handelt es sich um Einzelfälle in den Familien, selten wird eine familiäre Häufung beobachtet [1].
Symptome
Erste Symptome werden oft schon pränatal in Form von verminderten Kindsbewegungen beobachtet. Bei Geburt liegt häufig ein vermindertes Geburtsgewicht vor. Im ersten Lebensjahr stehen eine ausgeprägte muskuläre Hypotonie sowie Ernährungsprobleme (Trinkschwäche) im Vordergrund.
Diese werden in den weiteren Lebensjahren abgelöst durch eine Hyperphagie mit Komorbiditäten wie Adipositas, Diabetes und Herzinsuffizienz, die dann im Erwachsenenalter auftreten.
Patienten mit PWS weisen neben der muskulären Hypotonie eine geistige Entwicklungsverzögerung und Minderwuchs auf. Zudem haben sie Auffälligkeiten, wie z.B. mandel-förmige oft blaue Augen, kleiner Mund mit schmaler Oberlippe, kleine Hände und Füße, Hypogenitalismus/Hypogonadismus und Hypopigmentierung.
Ursachen
Genetische Ursachen für das PWS sind auf dem langen Arm von Chromosom 15 lokalisiert (15q11.2-q13; siehe Abbildung unten).
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