Berlin. Viele Krankenversicherte wenden sich an Beratungsstellen, weil bei ihnen trotz Krankheit die Zahlung des Krankengelds eingestellt wird. Die Zahl der Beratungen wegen des Themas Krankengeld bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) kletterte von 10.193 im Vorjahr auf 14.334 im Jahr 2017, wie die UPD am Dienstag (12. Juni) in Berlin mitteilte.
Die Ratsuchenden beklagen laut einem neuen UPD-Monitor etwa, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) sie wieder gesund geschrieben hat. Oder ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung enthält formale Lücken. Neben Sorgen um Krankheit und Genesung kämen bei Betroffenen oft existenzielle Sorgen und Nöte hinzu, die Ratsuchende oftmals resignieren und verzweifeln ließen.
Eigentlich sichert Krankengeld bei Arbeitsunfähigkeit oder Klinikaufenthalt für längstens 78 Wochen wegen derselben Erkrankung innerhalb von drei Jahren den Lebensunterhalt. Schon in der Vergangenheit hatten UPD-Berichte aber gezeigt, dass Versicherte immer wieder den Eindruck haben, Krankenkassen würden ihnen Krankengeld vorenthalten.
Der Bundes-Patientenbeauftragte Ralf Brauksiepe bezeichnete die geschilderten Probleme insgesamt als Anstoß für Verbesserungen. Konkrete Lösungsvorschläge kündigte er für diesen Herbst an, dann wolle er den Monitor der Patientenberatung wieder auf die Agenda setzen. Der UPD-Monitor beruht auf der Auswertung von rund 155.000 Beratungen.
Quelle: dpa