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AU & Antigentest: Viele Fragen offen

Hausärztinnen und Hausärzte blicken der Erkältungszeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Das zeigt ein Gespräch von “Der Hausarzt” mit drei Kolleginnen und Kollegen. Dabei nennen sie auch einige Hürden, die ihnen die Versorgung erschweren.

So leiden die Praxisteams besonders unter den sich ständig ändernden Abrechnungs- und Formularvorgaben. Andere Wünsche an die Politik sind seit dem Gespräch Anfang Oktober kurz vor Druckschluss wahr geworden – gut ist damit aber nicht alles.

Dazu zählt die Telefon-AU. Sie ist leicht umzusetzen und spart Zeit. Aber wieso ist sie nur bei leichten Atemwegsinfekten erlaubt? Wo meist sowieso auf Corona getestet wird.

Der Deutsche Hausärzteverband fordert, die Telefon-AU grundsätzlich zu ermöglichen – wie die Video-AU. Schließlich können Hausärzte gut einschätzen, wann sie Patienten zur Abklärung persönlich sehen müssen.

Ebenso ist über Nacht die neue Test-Verordnung in Kraft getreten. Erstmals definiert sie Fälle für Antigentests. Dennoch wirft sie nach wie vor Fragen auf. So werden sich Praxisteams freuen, dass sie sich bei steigenden Infektionen per Antigentest untersuchen können.

Die Frage ist aber, wie geht es bei einem negativen Test weiter? Bisher sieht das Robert Koch-Institut (RKI) nur vor, dass alle positiven per PCR überprüft werden sollen.

Wie verlässlich sind negative Ergebnisse? Gibt es bereits genug Rechtssicherheit für Praxischefs, dass man danach “beruhigt” weiterarbeiten kann? Klar ist, bei der niedrigeren Sensitivität der Antigentests – und steigenden Fällen – gewinnen die falsch negativen an Bedeutung.

Ebenso frage ich mich, ob Antigentests die erhoffte Entlastung in Praxen bringen. Bei Zeitdruck oder Laborengpass liegt das Ergebnis schneller vor, um früher zu isolieren.

Wenn aber jeder positive Test mit PCR geprüft wird, wäre das keine Ersparnis, sondern käme on top. Unattraktiv ist zudem die Erstattung mit 7 Euro, meist kosten sie im Einkauf 10.

Es gibt also noch viel zu feilen, nicht nur am Testkonzept, sondern auch darüber hinaus – Ideen dafür gibt Dr. Markus Beier vom Bayerischen Hausärzteverband (s. Link).

Johanna Dielmann-von Berg, Stellv. Chefredakteurin “Der Hausarzt”

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