In einer kleinen Studie mit 205 Männern hat ein argentinisches Forschungsteam untersucht, ob eine Infektion mit humanen Papillom-Viren (HPV) die Fruchtbarkeit beeinflusst. Die Männer (mittleres Alter 35 Jahre) gaben jeweils eine Spermienprobe ab, die unter anderem auf HPV-DNA gescreent wurde.
In 39 der 205 Proben (19 Prozent) wurde HPV-DNA detektiert, wobei es sich in 20 Proben um Hochrisiko-HPV handelte und in 7 Proben um Niedrigrisiko-HPV. Bei den übrigen 12 HPV-positiven Proben konnte der HPV-Typ aufgrund der geringen viralen DNA-Menge nicht zugeordnet werden. Bei den Hochrisiko-HPV-Typen wurde mit großem Abstand am häufigsten HPV 16 detektiert, bei den Niedrigrisiko-Typen HPV 6.
Anschließend verglich das Team bei den Männern, bei denen HPV nachgewiesen wurden, die Spermienqualität und die Menge apoptotischer bzw. nekrotischer Spermien mit den Proben HPV-negativer Männer.
Zwar zeigten sich weder bei mit Hochrisiko- noch bei mit Niedrigrisiko-HPV infizierten Männern Unterschiede bei den üblichen Faktoren für Spermienqualität (u.a. Spermienzahl, Morphologie und Vitalität). Allerdings stellte das Team bei Männern, die mit Hochrisiko-HPV infiziert waren, signifikant mehr nekrotische Spermien fest,und zwar sowohl im Vergleich mit HPV-negativen als auch mit Männern, die mit Niedrigrisiko-HPV infiziert waren.
Für das Studienteam weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Männer, die mit Hochrisiko-HPV infiziert sind, eine verminderte Fruchtbarkeit haben könnten.
Fazit für die Praxis: Infektionen mit Hochrisiko-HPV stehen bei Männern in Zusammenhang mit Penis-, Anal- und Oropharyngealkarzinomen, könnten aber auch die Fertilität einschränken.
Quelle: doi 10.3389/fcimb.2024.1420307