Wie in vielen anderen Ländern leiden auch Dänemarks Hausärzte zunehmend an Burn-out. Eine Studie hat untersucht, ob das Burn-out-Risiko damit zusammenhängt, wie viele multimorbide Patienten eine Praxis versorgt. Dazu wurden alle dänischen Hausärzte, die mehr als 500 Patienten betreuen (der Schnitt liegt bei 1.600) angeschrieben und das Burn-out-Risiko wurde mit einem etablierten Fragebogen (den Maslach Burn-out Inventory) erfasst. Das Vorkommen eines Burn-outs wurde anhand von nationalen Registerdaten mit dem Anteil Multimorbider verknüpft.
Die Hälfte der Hausärzte (1.676 Personen) antwortete und ca. 10 Prozent hatten gemäß dem Fragebogen einen Burn-out. Die mittlere Rate der für die Praxis gelisteten multimorbiden Patienten betrug 4,4 Prozent (tatsächlich suchen wahrscheinlich mehr die Praxis auf). Im Quartil der Hausärzte mit der höchsten Rate litten 12,4 Prozent an Burn-out, im niedrigsten Quartil 7,3 Prozent. Die Burn-out-Rate war nicht mit dem sozioökonomischen Status der Patienten assoziiert.
Fazit: Versorgen dänische Hausärzte anteilig mehr multimorbide Patienten, ist dies mit einer erhöhten Burn-out Rate assoziiert. Die Autorenfordern daher, dass die koordinierte Versorgung dieser Patienten verbessert, vereinfacht und besser finanziert werden muss, um ein weiteres Anwachsen der Arbeitsbelastung zu vermeiden
Fischer Pedersen A, Busk Nørøxe K and Vedsted P: Influence of patient multimorbidity on GP burnout: a survey and register-based study in Danish general practice. Br J Gen Pract 2020; DOI: https://doi.org/10.3399/bjgp20X707837