Für eine erfolgreiche inhalative Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommt es auf die korrekte Anwendung der eingesetzten Inhalatoren an. Viele Patienten haben damit jedoch Probleme. Eine schwedische Querschnittstudie ist kritischen Fehlern beim Inhalieren auf den Grund gegangen.
In die Analyse gingen 659 Videoaufzeichnungen ein, gemacht von 364 COPD-Patienten bei der Anwendung ihrer Inhalatoren. Die meisten benutzten zwei (55 Prozent) oder mehr (20 Prozent) verschiedene Modelle.
Einen oder sogar mehrere kritische Fehler beim Inhalieren machten insgesamt 66 Prozent der Patienten. Das betraf vor allem die Dosisvorbereitung und das Laden (21 bis 90 Prozent je nach Art des Inhalators), das Ausatmen in das Gerät vor dem Inhalieren bei Pulverinhalatoren (0 bis 12 Prozent), Fehler beim Inhalationsmanöver (0 bis 16 Prozent) und falsches Öffnen speziell beim Respimat (24 Prozent).
Mit der Zahl gleichzeitig benutzter Inhalator-Modelle wuchs das Risiko, einen oder mehrere kritische Fehler zu machen: von 43 Prozent bei einem Device über 70 Prozent bei zwei verschiedenen Inhalatoren auf 86 Prozent bei drei oder mehr Systemen.
Die Verwendung verschiedener Device-Modelle war in der adjustierten logistischen Regressionsanalyse der einzige statistisch signifikante unabhängige Faktor für ≥ 1 kritische Fehler beim Inhalieren (Odds Ratio 3,17 bei zwei Modellen und 8,97 bei drei oder mehr Modellen).
Viele COPD-Patienten machen also entscheidende Fehler beim Inhalieren. Das muss im Behandlungsalltag berücksichtigt werden. Es gilt, ein für den Patienten passendes Device zu finden, die korrekte Handhabung zu üben und zu überprüfen.
Ist die Verabreichung mehrerer Wirkstoffe nötig, sollte man möglichst Kombinationsinhalatoren verwenden oder sich wenigstens auf ein Inhalator-Modell beschränken, mit dem der Patient gut zurechtkommt.
Quelle: DOI: 10.1038/s41533-021-00218-y