Männer wissen häufig nicht, dass sie an Brustkrebs erkranken können, auch sind ihnen Brustbeschwerden peinlich – daher erfolgt die Diagnose oft verzögert und die Prognose verschlechtert sich. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Universität Hongkong, nachdem sie Daten von 56 Männern ausgewertet hatten, die am Brustkrebszentrum der Uni behandelt worden waren. 31 der Männer wurden zudem telefonisch befragt.
Vom Symptombeginn bis zur ersten Arztkonsultation vergingen im Schnitt 12,4 Monate. Über 90 Prozent der Befragten berichteten, ihre Beschwerden bei Symptombeginn als peinlich empfunden zu haben. Ebenso viele genierten sich, im Brustkrebszentrum unter vorwiegend weiblichen Patientinnen zu warten. Über 80 Prozent wussten vor der Diagnose nicht, dass Männer Brustkrebs bekommen können.
Die Autoren halten es für wichtig, das Bewusstsein für Brustkrebs unter Männern zu fördern, auch sollte es adäquate psychosoziale Unterstützung für die männlichen Patienten geben. Nur ein Prozent aller Brustkrebserkrankungen entfällt auf Männer, die Inzidenz nimmt jedoch zu.
Quelle: DOI: 10.1002/cam4.2953