Zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS) stehen einige Immunmodulatoren zur Verfügung. Bei der häufigsten MS-Form mit schubförmig wiederkehrendem Verlauf (RRMS) sind es zehn Wirkstoffe: Cladribin, Dimethylfumarat, Ozanimod, Ponesimod, Teriflunomid, Fingolimod sowie die monoklonalen Antikörper Alemtuzumab, Natalizumab, Ocrelizumab, Ofatumumab, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) berichtet.
Die Verläufe der Erkrankung variierten stark, sodass zudem verschiedene Therapiestrategien notwendig seien. Daher hat das IQWiG die Wirkstoffe in einer Nutzenbewertung nicht nur untereinander verglichen, sondern auch in verschiedenen Therapiestrategien bei Erwachsenen mit hochaktiver RRMS trotz Vorbehandlung. Die Datenlage sei allerdings in weiten Teilen lückenhaft.
In seinem Vorbericht kommt das Institut nun zu dem Ergebnis, dass für den Vergleich “Eskalations- versus Basistherapie” nur aus einer Studie Daten zu einem der zehn Wirkstoffe vorliegen. Demnach ist die Wirkung von Alemtuzumab als Eskalationstherapie der von Interferon-beta 1a als Basistherapie überlegen.
Für den Vergleich der Wirkstoffe untereinander als Eskalationstherapie liegen für sieben Wirkstoffe Daten vor, allerdings kaum vergleichende, schreibt das IQWiG. So gebe es direkt vergleichende Ergebnisse nur für Ofatumumab und Ponesimod, jeweils im Vergleich mit Teriflunomid.
Bei einer Therapie mit Ofatumumab versus Teriflunomid haben die Betroffenen demnach weniger Krankheitsschübe pro Jahr und weniger Betroffene erleben überhaupt einen Schub. Zudem mindere eine Ofatumumab-Therapie das Fortschreiten der Beeinträchtigung stärker.
Insgesamt bilanziert das IQWiG daher einen Hinweis auf einen höheren Nutzen von Ofatumumab gegenüber Teriflunomid. Eine Behandlung mit Ponesimod führt ebenfalls zu weniger Krankheitsschüben pro Jahr als eine Therapie mit Teriflunomid. Auch hier sieht das IQWiG einen Hinweis auf einen höheren Nutzen von Ponesimod versus Teriflunomid.
red