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Serie "Studien seziert"Impfstoff gegen HIV: Leiser Optimismus?

Eine HIV-Infektion lässt sich heutzutage gut therapieren, an HIV-Impfstoffen hingegen wird immer noch geforscht. Mithilfe des Keimbahn-Targetings gibt es einen Ansatz mit ersten positiven Ergebnissen.

Seit vier Jahrzehnten wird an einem HIV-Impfstoff geforscht.

Ergebnisse

  • Die vier Studien liefern Daten aus Versuchen mit Affen und Mäusen. Alle Studien belegen, dass der Ansatz des Keimbahn-Targetings im Tiermodell auf Stufe 1, dem „Priming“, funktioniert. Drei Studien haben den Ansatz bereits bis zur zweiten Stufe, dem „Shaping“, weiterentwickelt. Diese Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, durch konsekutive Impfungen die Antikörperantworten in Richtung Produktion breit neutralisierender Antikörper zu lenken. Zudem gibt es erste Versuche, den Ansatz auch beim Menschen zu erproben. Die letztes Stufe des Keimbahn-Targetings, das „Polishing“, ist bisher aber nicht erreicht worden.
  • Ob auch beim Menschen nach der Impfung ausreichend hohe Titer an breit neutralisierenden Antikörpern gebildet werden und wie langlebig diese sind, wurde bisher nicht untersucht.
  • Einschätzung des Studienteams: Insgesamt sind beim Keimbahn-Targeting mehrere Impfungen mit unterschiedlichen Immunogenen nötig. Dies könnte später eine breite Anwendung erschweren, bemerken die Autoren.
  • Nicht zuletzt muss sich eine HIV-Impfung mit bereits verfügbaren und sehr wirksamen antiretroviralen Medikamenten messen. Zudem gibt es eine effektive Präexpositionsprophylaxe (PrEP), die bei korrekter Einnahme ebenfalls eine hohe Schutzrate hat. Die Impfung wäre also nicht alternativlos. Die weltweite Aids-Pandemie ließe sich nach Expertenmeinungen allerdings nur mit einem Impfstoff vollständig eindämmen.
  • Unabhängig davon bringen die Erkenntnisse die Impfstoffentwicklung gegen andere Viren voran. Beispielsweise verändert sich auch das Hepatitis-C-Virus sehr schnell, weshalb dieselbe Impfstrategie hier ebenfalls zu einer wirksamen Vakzine führen könnte. Auch für Impfkonzepte bei Corona- und Influenzaviren könnte die Strategie der breit neutralisierenden Antikörper genutzt werden.

Das sagt der Experte

von Prof. Marcus Altfeld, Leibniz-Institut für Virologie Hamburg

Es ist nun wichtig, zu untersuchen, ob die Ansätze im Keimbahn-Targeting auch bei Menschen zu einer Induktion von breit neutralisierenden Antikörpern führen können. Eine erste klinische Studie in Menschen konnte bereits zeigen, dass das Keimbahn-Targeting in Menschen prinzipiell gelingen kann, und HIV-Impfstoffe die Aktivierung von naiven Vorläufern von B-Zellen induzieren können.

Nachfolgende Impfstudien, die jetzt beginnen, müssen untersuchen, ob diese initial induzierten B-Zellen nun durch nachfolgende Impfungen zu Gedächtnis-B-Zellen heranreifen können, die breit neutralisierende Antikörper gegen HIV-1 produzieren.

Zudem wäre es für einen zukünftigen HIV-1-Impfstoff bei Menschen wichtig, dass diese Antikörperantworten langfristig bestehen bleiben.

Weitere Quellen:

1. Open Access Plattform F1000Res 2017; doi 10.12688/f1000research.10876.1

2. Science 2024; doi 10.1126/science.adj8321

3. www.hausarzt.link/SjVgp

4. www.hausarzt.link/MkCnQ

5. Science Transl Med 2024; doi 10.1126/scitranslmed.adn0223

6. Science Immunol 2024; doi 10.1126/sciimmunol.adn0622

7. Science 2024; doi 10.1126/science.adk0582

8. Mitteilung des Science Media Centers vom 16. Mai

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