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Positive Wirkungen auf den MenschenSchnurren bald auf Rezept?

Schnurr, schnurr… Diese neben Miau wichtigsten Katzenlaute haben heilende Effekte. So senken sie unter anderem den Bluthochdruck und fördern ein schnelleres Knochenwachstum nach Brüchen – auch bei uns Menschen.

Mit rund 70 Dezibel lärmt der britische Kater Merlin dem Guinness Buch der Rekorde zufolge am lautesten (Symbolbild).

Schnurren tut rundum gut. Für Katzenbesitzer steht das außer Frage. Fraglich ist indessen nach wie vor, wie zustande kommt, was aus technischer Sicht kurz und knapp ein pulsierender Ton mit einer Frequenz zwischen 27 und 50 Hertz ist.

Jegliche Thesen dazu, ob hinsichtlich verknöcherten Zungenbeins, falschen Stimmlippen, Bewegungen des Zwerchfells oder Kehlkopfs blieben bislang ohne eine wissenschaftliche Bestätigung. Wie so vieles an den Stubentigern bleibt wohl auch deren Schnurren erst einmal weiter ihr Geheimnis.

Bei den Gründen für den so angenehm sonor brummenden Dauerton tappt man indessen nicht mehr im Dunklen. Zweifelsohne ist er vielfach Ausdruck von Zufriedenheit und Wohlbefinden. Schließlich bewirkt es bei den Samtpfoten eine verstärkte Ausschüttung von Endorphinen, die auch bei Menschen positive emotionale Wirkungen haben.

Doch der Sinn und Zweck des Schnurrens umfasst noch weit mehr. So dient es auch dazu, in stressigen Situationen Beruhigung zu finden und Ängste abzubauen, etwa wenn Angreifer abgewehrt werden müssen.

Schmerzlinderung ist ebenfalls eine Indikation: Katzenweibchen schnurren beispielsweise intensiv bei der Geburt ihres Nachwuchses, um die schmerzhaften Wehen zu dämpfen. Anschließend dient ihr Brummeln als akustischer Wegweiser für die in den ersten Lebenstagen noch blinden Kleinen zu ihren Zitzen. Natürlich sorgt es auch für wohlige Geborgenheit an Mamas Seite.

Eine weitere und sehr wichtige Aufgabe vom schnurrigen Rumoren besteht darin, die körpereigenen Heilkräfte zu stimulieren. Davon kann auch die menschliche Gesundheit profitieren.

Gut geschnurrt, gut geheilt

“Eine Katze hat sieben Leben” sagt der Volksmund. In der Tat und lange bekannt, können die Angehörigen der Familie Felidae ordentlich was ab. Sie überleben Stürze aus großen Höhen und die damit möglicherweise einhergehenden Knochenbrüche heilen rasch wieder.

Auch schwere Verletzungen, etwa durch Bisse, können sie oft erstaunlich schnell bewältigen. Doch wie gelingt es den tapferen Katzen, sich so flott zu erholen und gesund zu werden? Indem sie intensiv schnurren.

Mit diesen Lauten beschallen sie ihren eigenen Körper mit einem je nach Beschwerdelage unterschiedlichen Frequenzspektrum. Die dadurch ausgelösten Vibrationen in den Geweben aktivieren zunächst die Muskulatur und übertragen sich von dort auf die Knochen der Tiere.

Stress und Schmerz? Wird einfach weggeschnurrt

Beim Streicheln einer Katze und deren dann meist rasch eintretendem Schnurren werden verstärkt Endorphine und Serotonin ausgeschüttet. Zugleich verringert sich die Produktion von Stresshormonen. Diese tiefgehende Entspannung wirkt sich auch direkt auf die gestreifte wie glatte Muskulatur aus. Ein weiterer Grund, warum Schnurren lindernd bei Schmerzen – etwa an Bauch und Rücken – wirkt.

Dass auch die Herzgesundheit vom Schnurren profitieren kann, liegt angesichts dessen entspannenden und stimmungsaufhellenden Wirkungen nahe. US-Wissenschaftler der Universität Minnesota wollten das genauer wissen. Sie stellten fest, dass ein erhöhter Blutdruck und die Herzfrequenz durch die Katzenlaute sinken [2]. Das reduziert das Risiko für einen Herzinfarkt: In einer großen Studie war es bei Katzenhaltern um dreißig Prozent geringer als bei den Probanden ohne Stubentiger [2].

Der Nutzen apparativer Schnurrtherapie ist noch fraglich

Dass sich das Gesundheitsmanagement der Katzen auch bei uns Menschen als effektiv erweist, gab rasch Anlass zur Entwicklung innovativer apparativer Therapiemethoden: spezielle Polster, die das Geräusch und vor allem die Vibrationen imitieren.

Direkt auf schmerzende oder verletzte Bereiche aufgelegt, machen sie das Potenzial des heilsamen Schnurrens jederzeit und ganz ohne Mieze nutzbar. Damit würde sich die Heilung von Knochenbrüchen beschleunigen, die Knochendichte erhöhen und so Osteoporose vorbeugen und regenerativ auf Gelenke, Sehnen und Muskeln einwirken lassen.

So der Gedanke der österreichischen Ärzte, die das von ihnen entwickelte, nachgeahmte Katzenschnurren 2010 in den Behandlungskanon einführten. Die angeblichen therapeutischen Erfolge wie unter anderem Schmerzlinderung, raschere Abheilung von Verletzungen sowie sogar Verbesserungen der Lungenfunktionen bei Asthma und COPD wurden allerdings nie eindeutig bewiesen.

So haben sich die medizinischen Schnurr-Kissen bislang allenfalls in alternativmedizinischen Kreisen etabliert. Mit den derzeitigen intensiven Forschungen auf dem schnurrigen Terrain könnte sich das jedoch ändern.

Quellen:

1. Muggenthaler E. The Felid purr: A healing mechanism? J Acoust. Soc. Am. 2001; Vol. 110 (5).

2. Qureshi A. et al. Cat ownership and the Risk of Fatal Cardiovascular Diseases. J Vasc Interv Neurol. 2009; 2(1): 132 – 135.

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