EditorialGeld dorthin wo es gebraucht wird

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Hausärztinnen und Hausärzte bekommen von der KBV momentan mal wieder jede Menge Steine in den Weg gelegt. Das ist zunächst einmal nichts Neues, denn die hausärztlichen Interessen wurden in der Vergangenheit dort immer wieder stiefmütterlich behandelt. Als Folge musste der Gesetzgeber wiederholt eingreifen, beispielsweise bei der Durchsetzung der Parität zwischen Hausärzten und Fachärzten in der Vertreterversammlung der KBV – und zwar gegen den massiven Widerstand großer Teile der KBV.

Was wir in den vergangenen Wochen jedoch beobachten mussten, setzt dem Ganzen die Krone auf. Zunächst stellte die KBV ein neues Geriatrie-Konzept vor, das im Grunde darauf hinausläuft, dass die Behandlung geriatrischer Patienten aus den Hausarztpraxen herausgelöst werden soll. Diese ureigenen hausärztlichen Aufgaben sollen nach Vorstellung der KBV zukünftig so genannte „Geriatrische Schwerpunktpraxen“ übernehmen. Das ist absolut indiskutabel. Mehr Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie auch in dieser Ausgabe des HAUSARZT (vgl. S. 24ff).

Das zweite Thema, das uns momentan umtreibt, sind die so genannten NäPa-Gelder. Zur Erinnerung: Im Rahmen der Honorarverhandlungen 2014 hatten sich KBV und GKV-Spitzenverband auf eine Förderung von nichtärztlichen Praxisassistentinnen (NäPa) in Hausarztpraxen verständigt. Dafür sind jährlich rund 118 Millionen Euro vorgesehen. Die Regelung trat zum 01. Januar 2015 in Kraft. Die Auszahlung dieser Gelder wurde jedoch an so massive bürokratische Hürden geknüpft, dass nur die wenigsten Praxen auf dieses Geld zugreifen können! Der Deutsche Hausärzteverband hat diesen Beschluss seit 2014 immer wieder energisch kritisiert und gefordert, das Geld unbürokratisch als Zuschlag auf die Chronikerpauschale auszuzahlen.

Die Selbstverwaltung meinte aber, es besser zu wissen. Knapp zwei Jahre später sehen wir jetzt das Ergebnis: Nur ein Bruchteil des Geldes wurde bisher an die Hausarztpraxen ausgezahlt. Allein 2014 wurden den Hausärzten über 70 Millionen Euro vorenthalten! Dieses Geld ist jetzt erst einmal weg. Es war eigentlich für die Versorgung unserer chronisch kranken Patienten gedacht.

Das kann auf keinen Fall so bleiben! Aus diesem Grund habe ich mich vor kurzem erneut in einem offenen Brief an die Vorstände der KVen, der KBV und des GKV-Spitzenverbandes gewandt und einen sofortigen Kurswechsel gefordert. Wir werden weiter darauf drängen, dass das Geld als Zuschlag auf die Chronikerpauschale ausgezahlt wird und so dorthin gelangt, wo es gebraucht wird: In die hausärztlichen Praxen zur Versorgung chronisch kranker Patienten!

Mit kollegialen Grüßen Ulrich Weigeldt

Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e.V.

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