TherapieempfehlungenNeue S2k-Leitlinie zu Harninkontinenz bei Frauen

Harninkontinenz kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Harninkontinenz betrifft in Deutschland rund 15 Prozent aller Frauen und kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Nun hat die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) die S2k-Leitlinie “Harninkontinenz der Frau” veröffentlicht, die Informationen aus mehreren Leitlinien bündelt.

Schon bei der Anamnese sollten Art, Auslösemechanismus, Zeitpunkt und Ausmaß des Urinverlusts sowie zusätzliche Miktions- und auch Defäkationsprobleme erfasst werden, heißt es in der Leitlinie.

Konservative, medikamentöse oder operative Therapie

Dies ermögliche bei bis zu 80 Prozent der Betroffenen eine Kategorisierung in Belastungs-, Mischharn- oder Dranginkontinenz und lasse Frauen erkennen, die eine Überweisung an einen Spezialisten benötigen. Dazu gehörten etwa Patientinnen mit begleitenden Becken- oder Blasenschmerzen, Hämaturie oder rezidivierenden Harnwegsinfekten.

Je nach Art der Harninkontinenz wird zwischen konservativer, medikamentöser und operativer Therapie unterschieden. Zur konservativen Therapie gehören Lebensstil-Interventionen (Koffeinreduktion, körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion), und individuelle Verhaltens- und Physiotherapie (Blasen-, Beckenbodentraining).

Antimuskarinika bei überaktiver Blase

Für die medikamentöse Therapie wird, je nach Ausprägung, der Einsatz von entsprechenden Arzneimitteln empfohlen (beispielsweise Antimuskarinika bei überaktiver Blase, Drang- oder Mischharninkontinenz). Sind konservative und medikamentöse Maßnahmen nicht erfolgreich, sieht die Leitlinie individuelle operative Therapien vor.

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