PandemieStudie: Einige Autoimmunerkrankungen könnten Covid-Spätfolge sein

Forscher in Deutschland haben die Daten von Millionen Krankenversicherten zum Coronavirus ausgewertet. Die Studie zeigt einen Zusammenhang, über den bisher nur spekuliert wurde.

Schreckliche Kopfschmerzen - eine Spätfolge nach Corona? Eine Studie legt das nahe.

Dresden. Nach Erkenntnissen von Dresdner Wissenschaftlern haben Menschen nach überstandener Covid-19-Infektion deutlich häufiger eine Autoimmunerkrankung als andere. Diesen Zusammenhang zeige eine der ersten großen kontrollierten Kohortenstudien zu Covid-19 und Autoimmunerkrankungen, sagte Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden laut einer Mitteilung des Klinikums vom Montag (30.1.).

Sie basiert auf der Analyse umfangreicher Krankenversicherungsdaten. “In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf.”

Die Ergebnisse beziehen sich den Angaben nach jedoch nur auf die Nachverfolgung von Betroffenen mit einer Infektion des Wildtyps des Virus, der als erstes in Pandemie auftrat. Entsprechende Erkenntnisse über Omikron und andere Varianten des Virus gebe es aktuell nicht.

15,05 Diagnosen mit, 10,55 Diagnosen ohne Corona

Der Studie zufolge kamen bei Menschen mit nachgewiesener Corona-Infektion 15,05 Diagnosen auf 1000 Versichertenjahre, bei Menschen ohne Corona-Infektion waren es nur 10,55 Diagnosen. Bestimmte Entzündungen der Blutgefäße wiesen die größten Assoziationen mit Covid-19 auf. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden.

Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten der Jahre 2019 bis Juni 2021 von 38,9 Millionen gesetzlich Versicherten der AOK Plus, Barmer, DAK-Gesundheit, IKK classic, der Techniker Krankenkasse und von Betriebskassen.

In die Analyse gingen Daten von 640.000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener Covid-19-Erkrankung im Jahr 2020 ein, darunter 76.000 mit vorher bestehender Autoimmunerkrankung. Infizierte und je drei ähnliche Nicht-Infizierte wurden anhand von 41 vorab festgelegten Erkrankungen verglichen, die mehrere Monate nach Infektionsdatum neu dokumentiert wurden.

Nach Corona Autoimmunerkrankung?

Die Studie ist Teil eines vom RKI geleiteten und vom Bund geförderten Projekts zu Post-Covid. Unter diesem Begriff werden mindestens drei Monate nach einer Sars-CoV-2-Infektion fortbestehende oder neue Krankheitssymptome und gesundheitliche Einschränkungen zusammengefasst.

Laut der Mitteilung wird schon länger darüber spekuliert, dass durch Virusinfektionen wie Sars-CoV-2 verursachten Autoantikörper bei einem Teil der Infizierten eine Autoimmunerkrankung auslösen können.

Um die Zusammenhänge zwischen Covid-19 und den Erkrankungen zu verstehen, ist weitere Forschung nötig, sagte Schmitt. “Künftige Analysen sollten einen Fokus auf chronische Erkrankungen legen, die in der Pandemie entstanden sind.”

Andere Forscher diskutieren derzeit etwa über einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und einer länger andauernden Abschwächung des Immunsystems.

Quelle: dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl
Alle der unten angegebenen Newsletter
Spicker, Checklisten und Medizin für die hausärztliche Praxis, berufspolitische News, Inhalt und E-Paper neuer HAUSARZT-Ausgaben, sowie Neues aus Wissenschaft und Organisation
Nachrichten aus der Industrie

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl ändern/abbestellen

Wenn Sie für Ihr bestehendes Newsletter-Abo andere Themen auswählen oder den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.