Corona-AppTracing allein reicht nicht

Die neu vorgestellte Tracing-App wird ihren Teil zur Bewältigung der Corona-Krise beitragen. Ohne andere Präventionsmaßnahmen ist sie aber wenig wirkungsvoll.

Mitte Juni soll auch in Deutschland die Tracing-App an den Start gehen, hieß es bei Redaktionsschluss. Letzte Details waren noch offen, aber das Grundgerüst steht. Wer die App freiwillig installiert, soll darüber informiert werden, wenn er sich bei einem anderen App-Nutzer, der positiv auf das neue Coronavirus getestet wurde, hätte anstecken können. Online erklärt Allgemeinmediziner Stefan Lodders vereinfacht, wie das Tracing-Prinzip funktioniert (s. Link).

Unabhängig davon, ob Hausärzte die App befürworten oder nicht, sollten sie das Prinzip verstehen, meint er. Denn gibt es die Anwendung erst, werfe dies Fragen für die Praxis auf, etwa:

  • Wie wird mit alarmierten verängstigten Patienten umgegangen, die in der Praxis zum Beispiel einen Corona-Test, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) oder ein Attest für Homeoffice verlangen?
  • Wie ist die App-Warnung bei der ärztlichen Entscheidung einzube-ziehen? Kann sie einen Test oder eine AU begründen? Wenn nicht, wie kommunizieren Ärzte dies an den alarmierten Patienten?

Die Regierung setzt große Hoffnungen in die App, um Kontakte von Corona-Inifizierten einfacher nachverfolgen zu können, als es den Gesundheitsämtern möglich ist. So soll die Verbreitung des Virus schneller gestoppt werden. Damit diese Hoffnung Wirkung entfalten kann, reicht die Tracing-App allein aber nicht.

Entscheidend ist die Bereitschaft der Nutzer, die Konsequenzen einer Alarmierung mitzutragen – und die lautet testen und, wenn nötig, Quarantäne. Mit den Leichen-Lastwagen aus Bergamo vor Augen war dies im März weitgehend kein Problem, doch in den letzten Wochen sinkt die Zustimmung. Ende Mai fand rund jeder Fünfte die Schutzmaßnahmen übertrieben [1].

Ein Lichtblick: Die restlichen 80 Prozent halten nach eigenen Angaben nach wie vor Schutzmaßnahmen ein. Und sogar die Hälfte der Deutschen kann sich vorstellen, die Tracing-App freiwillig zu nutzen [1].

Ihre

Johanna Dielmann-von Berg

Stellvertretende Chefredakteurin

Quelle: 1. COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) vom 25.5.20; https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/archiv/07-01/cosmo-analysis.html

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