SchmerzmanagementAufklärung, Dokumentation, Therapie

Patienten mit chronischen Schmerzen stellen Sie als Hausärztin oder Hausarzt vor große Herausforderungen. Es bedarf umfangreicher Aufklärung, einer lückenlosen Dokumentation und nicht selten multimodaler Therapien. 

Den Patienten mitnehmen.

Chronische und wiederkehrende Schmerzen sind weit verbreitet und sie häufen sich mit zunehmendem Alter. Sie können idiopathisch oder multifaktoriell bedingt sein und sind begleitendes Symptom vieler Erkrankungen. So leiden beispielsweise zwei bis vier Prozent aller Männer und neun bis 13 Prozent aller Frauen an Migräne. Rund 40 Prozent der Erwachsenen ist einmalig und wiederkehrend von akuten Rückenschmerzen betroffen.

Fast jeder Krebspatient ist ein Schmerzpatient

Zwischen 70 und 80 Prozent der Krebspatienten leiden unter Tumorschmerzen – nicht nur in der Spätphase der Erkrankung. Bei jährlich 200.000 Krebsneuerkrankungen wird deutlich, wie viele dieser Patienten eine individuell zugeschnittene Schmerztherapie brauchen. Ähnliches gilt für Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA). Etwa 80 Prozent haben chronische Schmerzen. Bei aktuell 800.000 RA-Patienten sind das rund 650.000 Patienten. Die Liste der “Schmerzbeispiele” ließe sich noch beliebig erweitern. Schmerzarten, -ursachen, -stärken und -lokalisationen sind daher sehr unterschiedlich. Die passende Schmerztherapie stellt für Sie als Hausarzt oder Hausärztin eine komplexe Herausforderung dar. Die richtige Aufklärung und eine lückenlose Verlaufsdokumentation sind wichtiger Bestandteil und Voraussetzung für eine erfolgreiche Schmerztherapie.

VERAH® und NäPA entlasten beim Schmerzmanagement

Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAH®) oder Nichtärztliche Praxisassistenten und -assistentinnen (NäPA) unterstützen und entlasten Sie hier beim Management von Schmerzpatienten. Nach Abstimmung mit Ihnen können sie die Patienten umfangreich aufklären und für eine lückenlose Dokumentation des Schmerzverlaufs sorgen. Sie können Fragen rund um Schmerzen und Schmerztherapie beantworten und die verschiedenen Schmerz-skalen erklären.

VERAH® helfen beim Schmerztagebuch

VERAH® können Schmerzpatienten dabei helfen, ihre Schmerztagebücher richtig zu führen und auszufüllen, zum Beispiel:

  • Art und Anzahl eingenommener Schmerz-Medikamente sowie sonstiger Medikamente (z.B. Schlafmittel, Magenschutz usw.)
  • Dokumentation der genauen Schmerzregion
  • Einschätzung der Schmerzstärke
  • Dokumentation des tageszeitlichen Auftretens
  • Einschätzung der eigenen Stimmungslage
  • Einschätzung des sonstigen Befindens
  • Bewertung der Schlafqualität
  • Schmerzlindernde Anwendungen (z.B. Tens, Wärme, Kälte)
  • Sport- und Bewegungsbericht

Schmerzanamnese im Rahmen definierter Fragebögen

Darüber hinaus können VERAH® in Absprache mit Ihnen Teile der Schmerzanamnese übernehmen, indem sie im Rahmen eines definierten Fragebogens weitere Antworten zum Schmerzverlauf dokumentieren: Sind diese andauernd, mehrfach täglich oder mehrfach pro Woche zu spüren? Treten zusätzliche Schmerzanfälle auf? Haben die Patienten die Schmerzen tagsüber und/oder nachts?

Auch die Schmerzqualität können VERAH® erfragen, etwa ob es sich um brennende, stechende, ziehende, bohrende oder quälende Schmerzen handelt. Gab es außerdem einen konkreten Auslöser wie zum Beispiel eine Verletzung, einen Bruch oder Unfall?

Für die Einschätzung der Schmerzstärke ist zudem wichtig zu wissen, ob und falls ja wie stark die Schmerzen bestimmte Tätigkeiten und Aktivitäten in Alltag und Beruf des Patienten behindern und wann sie verstärkt auftreten. Auch diese Informationen können gegebenenfalls notwendig sein, um zu entscheiden, ob Therapieschemata angepasst werden müssen.

Über Anamnese, Aufklärung und Beratung hinaus können VERAH® im Rahmen der Delegation gemeinsam mit den Schmerzpatienten individuelle Behandlungsziele definieren, bereits gesetzte Ziele überprüfen und eventuell anpassen, Dokumentationen erstellen und die Therapie nach Rücksprache mit Ihnen verändern.

VERAH® in der multimodalen Therapie

Chronischer Schmerz ist meist multifaktoriell. Ein einziger Therapieansatz reicht oft nicht aus, um Schmerzen erfolgreich zu behandeln. Daher werden Sie bei vielen Schmerzpatienten einen multimodalen Ansatz wählen, da dieser erwiesenermaßen der wirksamste Behandlungsweg ist. Der Patient erlernt hier aktiv Bewältigungsstrategien, um das eigene Schmerzerleben zu verändern, seine Funktionen zu verbessern und gegebenenfalls wieder an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren.

Zum Erfolg der multimodalen Schmerztherapie können VERAH® beitragen, indem sie die einzelnen Säulen dieses komplexen Therapieansatzes – Entspannung, Muskeltraining, Psychotherapie und Medikamente – in Abstimmung mit Ihnen und in Absprache mit dem Patienten koordinieren.

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