Covid-19Mit Aufklärung gegen “Impfluencer”

Um sich vor dem Corona-Virus zu schützen, unternehmen Bürger viele Maßnahmen, gegen eine Masernimpfung sträuben sich dagegen viele, obwohl die Infektionsrate deutlich höher ausfällt. Eine Folge unseriöser Information, der Hausärzte entgegenwirken können.

Wer hustet, steht unter Generalverdacht. Schutzmasken sind im Nu ausverkauft. Alkoholische Gele finden plötzlich reißenden Absatz. Parallel dazu warnen auf Youtube, Facebook und Co immer mehr Stimmen vor Impfungen – aus aktuellem Anlass der Impfpflicht seit 1. März vor allem vor der Masernimpfung. Eltern demonstrieren bundesweit gegen die Impfpflicht. Das ist doch paradox: Warum will sich jeder vor dem Coronavirus schützen, vor Masern aber nicht? Und das, obwohl jeder Maserninfizierte etwa 12 bis 18 Personen ansteckt, ein Coronavirusinfizierter hingegen 2 bis 3 (nach derzeitigem Wissensstand) [1].

Wahrscheinlich wirkt ein noch eher unbekanntes Virus bedrohlicher als eines, dessen mögliche Folgen gern als “Kinderkrankheit” verharmlost werden. Impfgegner picken sich oft einzelne Fakten heraus und stellen sie in einen anderen Zusammenhang [2]. So wird etwa von Todesfällen infolge der Impfung gesprochen, aber nicht erwähnt, dass das Paul-Ehrlich-Institut bei den Verdachtsfällen meist keinen ursächlichen Zusammenhang zur Impfung feststellt [3]. Oder es werden Einzelfälle angeführt, der wissenschaftliche Konsens zur Wirksamkeit der Impfung aber unterschlagen. Zudem kann man die Wirksamkeit einer Impfung selbst schwer erleben – bestenfalls merkt man nichts, die Nebenwirkungen einer Impfung hingegen schon.

Die im März gestartete Masernimpfpflicht ist daher für Sie nicht nur die Abrechnung betreffend eine Herausforderung (S. 25), sondern mitunter auch kommunikativ. Es gilt den vielen “Impfluencern*”, die falsche Informationen streuen, entgegen zu wirken. So können Sie Patienten zum Beispiel seriöse Infoquellen empfehlen:

  • Das Robert Koch-Institut räumt mit den häufigsten Mythen zur Masernimpfung auf: www.hausarzt.link/1ETvy
  • Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz stellt Faktenboxen zur Verfügung, die Nutzen und Schaden der Impfung bei Geimpften und Ungeimpften vergleicht: www.hausarzt.link/J4smZ

Johanna Dielmann-von Berg

Stellv. Chefredakteurin “Der Hausarzt”

Quellen

  1. Wie ansteckend ist das Coronavirus? Visite vom 11.2.20, NDR, https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/Wie-ansteckend-ist-das-Coronavirus,visite17814.html
  2. Betsch C, von Hirschhausen E, Zylka-Menhorn V. Impfberatung in der Praxis: Professionelle Gesprächsführung – wenn reden Gold wert ist. Dtsch Arztebl 2019; 116(11): A-520/B-427/C-422
  3. Meyer H et al. Sicherheit von Masernimpfstoffen. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit 3/2013
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