Neue Daten bringen frischen Wind in die Therapie von Rückenschmerzen. Vorgestellt wurden sie im Rahmen eines Meet-the-Expert# mit PD Dr. Michael Überall, Präsident der Deutschen Schmerzliga e.V., Nürnberg.
Die Lebenszeitprävalenz akuter Kreuz-/Rückenschmerzen liegt bei Erwachsenen in Deutschland bei etwa 80% [1]. „Im Fokus der Behandlung von Rückenschmerzen sollte eine Vermeidung der Chronifizierung des Krankheitsverlaufs sowie eine Aktivierung der Patienten stehen“, erläuterte Überall.
Kausaler Behandlungsansatz mit Muskelrelaxantien
Bisher wurden akute Rückenschmerzen meist mittels NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) behandelt. „Mit diesem Ansatz wird zwar meist eine partielle Symptomlinderung erzielt, die Schmerzursache jedoch nicht adressiert“, so der Experte. Denn bis zu 90% aller Rückenbeschwerden sind Folge von Fehlfunktionen und Verspannungen der Muskulatur [2]. Muskelrelaxantien wie Pridinol setzen direkt an der Schmerzursache – den Muskelverspannungen – an und senken über einen atropinähnlichen Mechanismus den erhöhten Muskeltonus [3].
Evidenz von Pridinol: Metaanalyse und Registerdaten
Die Studienlage zum Einsatz von Muskelrelaxantien war jedoch bisher eher unübersichtlich. Frischen Wind bringen nun aktuelle Daten, wie die einer umfangreichen Metaanalyse zur Wirksamkeit und Verträglichkeit des Muskelrelaxans Pridinol. „Für die Analyse nutzten wir alle verfügbaren Daten – nicht nur die elektronischen Datenbanken, sondern auch Studienregister sowie nicht veröffentlichte Daten der pharmazeutischen Hersteller“, so Überall.
eine signifikant höhere globale Ansprechrate der Pridinol-Behandlung im Vergleich zu Placebo (74,0% vs. 49,7%)
ein besseres Ansprechen der damit verbundenen Beeinträchtigungen (Schmerzen in Ruhe und Bewegung, Steifigkeit, Bewegungseinschränkungen, Empfindlichkeit)