PräventionLanglaufen fördert die Arteriengesundheit

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wichtiges Element in der Prävention und Therapie von Herzkreislauf-Erkrankungen. Auch auf die arterielle Gefäßsteifigkeit und die endotheliale Dysfunktion hat Bewegung günstige Auswirkungen.

Kaum bricht die kalte Jahreszeit an, treten vermehrt kardiovaskuläre Ereignisse auf. Wissenschaftler aus Salzburg und München haben untersucht, ob Langlaufen vergleichbar gute Effekte auf die Gefäßsteifigkeit hat wie Radfahren bzw. Fahren auf einem Ergometer.

Radfahren wird als gesunde und gelenkschonende Form der Bewegung für viele Menschen ganzjährig empfohlen. Das Abstrampeln auf einem Fahrrad-ergometer, egal ob zu Hause oder in einem Fitnessstudio, empfinden viele im Winter allerdings als unattraktiv und machen es daher nicht [1].

An der Untersuchung nahmen elf Männer und sieben Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 48,2 Jahren (± 12,5) teil. Zu Beginn wurden auf dem Ergometer die Belastungsgrenzen anhand der maximalen Herzfrequenz ermittelt.

Anschließend führten alle Teilnehmer an unterschiedlichen Tagen ein standardisiertes Belastungsprotokoll im Radfahren und Langlaufen durch. Vor und nach den Belastungen wurde die Pulswellengeschwindigkeit als Maß für die arterielle Steifigkeit der Aorta gemessen.

Stärkere Effekte durch höhere Intensitäten

Höhere Intensitäten während der körperlichen Aktivität (≥ 50 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität VO2max) gingen mit geringerer Pulswellengeschwindigkeit, geringerem systolischen Blutdruck und signifikant geringerer arterieller Gefäßsteifigkeit einher.

Sogar nach einer einmaligen Trainingseinheit zeigten sich diese Effekte. Die besten Ergebnisse lieferte das Ergometer-Radfahren, gefolgt vom Langlaufen. Diese Daten bestätigen die Erkenntnisse einer Metaanalyse [2], die zeigte, dass der positive Effekt von aerobem Training auf die Arterien bei höheren Intensitäten stärker ausfällt.

Die Autoren folgern, dass Langlaufen ebenso wie Ergometer-Radfahren gut geeignet ist, um im Winter körperlich aktiv zu sein und die arterielle Gefäßsteifigkeit zu verringern. Die Auswirkungen auf die Arterien sind umso größer, je intensiver die Belastung ist.

Neben den Gefäßen wirkt regelmäßige aerobe Aktivität natürlich auch im Rest des Körpers: Der Körperfettanteil nimmt ab, das Taille-zu-Hüfte-Verhältnis verbessert sich, dem Abbau von Muskulatur wird entgegengewirkt und die Seele profitiert.

Langlaufen mitten in der Stadt

Die Empfehlung, Langlaufen als regelmäßige Bewegung im Winter in den Alltag zu integrieren, macht natürlich nur dann Sinn, wenn auch die Möglichkeit dazu vorhanden ist, kurz gesagt: wenn Schnee liegt.

Doch dann reicht auch der nächstgelegene Park häufig aus, um die Langlaufski anzuschnallen und den Puls in die Höhe zu treiben. Während eines Skiurlaubs sollte, im Sinne der Herz- und Gefäßgesundheit, das Langlaufen dem Alpinskifahren vorgezogen werden, denn das “Pisteln”, auch das wurde in derselben Studie geprüft, hat keine positiven Auswirkungen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit.

Quellen:

  1. Niebauer J, Müller EE, Schönfelder M, et al. Acute Effects of Winter Sports and Indoor Cycling on Arterial Stiffness. J Sports Sci Med. 2020; 19: 460-468. PMID: 32874098
  2. Ashor AW, Lara J, Siervo M, Celis-Morales C, Mathers JC. Effects of exercise modalities on arterial stiffness and wave reflection: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. PLoS One. 2014; 9:e110034. doi:10.1371/journal.pone.0110034
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